Es ist noch nicht lange her, da waren Gimbals eine vergleichsweise teure Angelegenheit. Unter 200 Euro waren sie kaum zu haben, Preise ab 300 Euro waren auch keine Seltenheit. Mit dem Zhiyun Smooth Q gibt es jetzt ein Gimbal für 149 Euro. Der Praxistest zeigt: Für den Einstieg ein sehr brauchbares Gerät.
Videos fürs Web? Werden ins nahezu allen Redaktionen inzwischen wenigstens teilweise mit dem Smartphone gedreht. Mit zunehmend professionellerer Ausstattung. Dazu gehören mittlerweile immer öfter auch elektronische Stabilisatoren, sogenannte Gimbals. Nicht nur, dass man mit Gimbal mehr Stabilität in die Bilder bekommt, als wenn man sie aus der Hand dreht. Einen spürbaren Effekt haben Gimbals vor allem dann, wenn es um Bewegungen geht: Bei Schwenks oder Fahrten macht sich der Einsatz eines Gimbal sofort bemerkbar.
Was kann das Gimbal?
Mit insgesamt drei Motoren gleicht das Smooth Q Rotationsbewegungen aus. Die Bilder sind superstabil und sehen spürbar besser aus als bei einem Dreh. Die Halterung für das Smartphone ist stabil und so variabel einstellbar, dass sie für alle gängigen Geräte passt (auch für XL-Versionen beispielsweise von Apple und Samsung).
Die Bedienung läuft über die Konsole in der Mitte. Dort sind zum einen verschiedene Modi einstellbar als auch die Bewegungen der Kamera steuerbar. Zudem kann von der Konsole aus gezoomt und die Kamera gewechselt werden (Front oder Rückseite). Wichtig: Vor dem Drehen muss das Gerät mit einer am Gelenk angebrachten Schraube austariert werden. Was logisch ist, weil Smartphones unterschiedliche Größen und Gewichte haben. Apropos Gewicht: Mehr als 220 Gramm sollte die Ladung nicht haben, die man dem Smooth Q zumutet. Damit ist das Gesamtgewicht gemeint, also auch etwaige Mikros.
Geladen wird das Gerät via USB; mit einer vollen Ladung kommt man angeblich 12 Stunden aus. Mehrere Tests berichten von einer deutlich kürzeren Laufzeit. Wie dem auch sei: Für einen normalen journalistischen Job im Rahmen eines 8-Stunden-Tages reicht der Akku aus. Zudem kann während des Drehs auch das Handy über eine eingebaute USB-Schnittstelle geladen werden. Bringt bei iPhones allerdings nichts…
Aufnahmen und Bedienung laufen über eine eigene App.
Wie läuft es im Alltag?
Erstaunlich gut. Das Smooth Q ist schnell und präzise und sorgt für gute Bilder. Was die Bedienung und die Funktionen angeht, es auch spürbar teureren Geräten in nichts nach. Ob an Verarbeitung und damit auch potentieller Lebensdauer gespart wurde, lässt sich naturgemäß jetzt noch nicht sagen. Auf der anderen Seite: Vor allem Einsteiger und Gelegenheitsnutzer können bei diesem Preis nicht viel verkehrt machen. Von dem her: Klare Kaufempfehlung.
(Zhiyun Smooth Q, 139 Euro, u.a. bei Amazon).