Digitaler Journalismus – dafür braucht man nicht nur ein bisschen Vielseitigkeit, sondern vor allem eine ganze Menge Tools. Vor allem dann, wenn man nicht in den festen Strukturen einer Redaktion, sondern eher freiberuflich unterwegs ist. Text, Fotos, Video und natürlich Organisation: Hier kommt eine Auswahl solcher Tools, die man unbedingt haben sollte.
Office 365: Der Standard
Natürlich hat sich die Welt in den vergangenen Jahren gewendet. Und natürlich ist auch die Marktmacht von Microsoft etwas geschrumpft. Trotzdem, wenn es um klassische Software für Textverarbeitung, Präsentationen oder Kalkulationen geht, gehört das gute alte Office immer noch Standard. Inzwischen ist man auch bei Microsoft umgestiegen zu einer cloudbasierten Abo-Lösung. Das ist nicht sonderlich überraschend, weil: Wer kauft heute schon noch Software?
Das Office-Paket gibt es für 10 Euro im Monat. Enthalten ist alles, was man zum leben und zum arbeiten braucht. Vor allem für Journalisten, die viel unterwegs sind, ist die Cloud-Lösung gut. Man kann vom Netz aus auf die eigenen Dokumente zugreifen, man kann auch einfach online arbeiten. Die Software selbst lässt sich auf bis zu fünf Geräten installieren. Zudem können bis zu fünf Nutzer registriert werden, die dann ebenfalls Office nutzen können. Enthalten ist auch 1 TB OneDrive-Speicher. Das reicht für jeden Normal-Nutzer locker aus. Wer zudem auch noch Outlook nutzen will für Organisation und Kommunikation – bitte sehr.
Google Docs: Die Alternative
Seit Jahren bietet Google eine Alternative bei den Office-Anwendungen an, die sich im Gegensatz beispielsweise zu Apples Angeboten am Markt auch durchgesetzt hat. Mit Google Drive lässt sich im Prinzip genauso arbeiten wie mit MS Office, zumal sich alle Dateien mühelos auch in die entsprechenden Formate wie bspw. Word oder Powerpoint konvertieren lassen. Dazu gibt es speziell für Journalisten von Google noch eine ganze Reihe guter Tools plus Organisations- und Kommunikationswerkzeuge. Das journalistische Leben also aus einem einzigen Account organisieren – klingt nach verlockender Vorstellung. Was man allerdings wissen muss (wie immer bei Google): Kostenlos ist nichts, man bezahlt mit seinen Daten.
https://www.google.com/docs/about/
Adobe Creative Cloud: Tools für die Kreativen
Journalisten sollen inzwischen so viel wie möglich multimedial unterwegs sein. Dafür braucht man allerdings auch eine ganze Reihe Software. Die Adobe Creative Suite gehört zum gehobenen Standard, was sich früher (und leider teilweise auch heute) im Preis niederschlug: Für die gesamte Suite waren früher schnell mal ein paar tausend Euro fällig. Inzwischen ist man auch dort auf ein Abo-Modell umgestiegen. Das kostet allerdings ebenfalls rund 25 Euro pro Monat.
Eine Investition, die sich dennoch lohnt. Man hat ständig die neuesten Versionen parat und man kann vor allem bei der Videoproduktion wunderbar Dateien hin und herschieben. Mit der Kombination aus Lightroom und Photoshop ist man zudem auch für Fotos ausgestattet, die mehr sein sollen, als eine hastig zugeschnittene Variante eines Bildes. Wer nicht gleich das ganze Paket kaufen will, kann auch die abgespeckte Variante nur für Fotos wählen (knapp 12 Euro pro Monat). Für Social-Media-Enthusiasten empfehlenswert: Adobe Spark (hier getestet). Und auch für mobil arbeitende Menschen gibt es ziemlich gute Lösungen.
Dropbox/Amazon Cloud/Google Drive/iCloud
Externe Festplatten, USB-Sticks? Kann man schon noch machen. Ist aber zunehmend aus der Mode geraten und unpraktisch zudem. Als Journalist ohne einen Cloud-Speicher arbeiten? Geht nicht mehr wirklich gut. Nicht nur, dass man laufend größere Platten kaufen müsste,. Dazu kommt, dass die Daten und Dokumente dann eben doch an einen einzigen Platz gebunden sind. Online-Spicher hingegen bieten die Möglichkeit, von jedem Ort aus zugreifen zu können. Zudem lassen sich mit kleinen Zusatz-Applikationen auch die Daten auf verschiedenen Rechnern synchronisieren.
Die Klassiker dabei sind Dropbox, Google Drive und die iCloud von Apple. Die Unterschiede dabei sind marginal, die Funktionsweisen überall ähnlich. Amazons Cloud ist auf den ersten Blick das teuerste Angebot. Allerdings gibt es für 70 Euro unbegrenzten Speicherplatz für alle Dateien, was vor allem für die Anhänger von Lösungen, bei denen man alles an einem Platz findet, eine gute Lösung ist. Und gemessen daran sind gute 5 Euro im Monat dann schon wieder ziemlich günstig.
Evernote/MS One Note
Man kennt das ja noch von früher: gerade für größere Projekte hat man gerne mal einen Notizzettel parat. Nur, dass man im digitalen Zeitalter immer seltener Zettel oder Notizbücher bei sich hat. Zumal es Sachen gibt, die sich mit der Hand nicht mehr wirklich gut notieren lassen: Mal sind es Links, flüchtige Notizen, Bilder, Rechercheergebnisse. Vor allem dann, wenn man längerfristig an einem Projekt arbeitet. Dafür bietet sich der kostenlose Dienst „Evernote“ an. Man kann sich dort Notizbücher anlegen, Informationen und Dokumente direkt aus dem Netz via Mail hochladen. Kurz: Es ist ein bisschen wie früher die guten alten Notizbücher. Oder eine Pinnwand. Oder eine Mischung aus beidem. Ungemein praktisch, vor allem, weil man sich auch hier gemeinsam über einen Account Stoffsammlungen etc. anlegen kann.
Zugang: Webbasiert
Apps: Für Smartphone, Tablett und Desktop
Kosten: Die Basisversion ist kostenlos.
Speicherplatz: kostenlos enthalten sind 60 MB pro Monat.
Premiumangebot: 5 Dollar pro Monat bzw. 45 Dollar im Jahr. Enthalten: mehr Platz, größere Uploads, durchsuchbare PDF´s etc.
Alternative: „OneNote“ von Microsoft, ist im Office365-Paket (siehe oben) enthalten. Funktionsweisen sehr ähnlich, an das eine oder adere Feature in der Handhabung muss man sich allerdings erst einmal gewöhnen.
TripIt: Übersichtliche Reiseplanung
Speziell Freiberufler kennen das: Reisen zu organisieren kann manchmal ganz schönen Kleinkram bedeuten. Eine Hoteladresse hier, einen Flug da, zwischendrin noch mit der Bahn oder mit einem Mietwagen, das kann leicht und schnell zu ein paar Verwirrungen führen. Um das in den Griff zu bekommen, ist TripIt ein sehr guter Dienst. Man leitet einfach Mails mit entsprechenden Buchungsbestätigungen an seinen Account dort weiter, den Rest verarbeitet sehr zuverlässig die Software und gibt zudem noch ein paar Zusatzinformationen wie beispielsweise eine Karte mit der Umgebung des gebuchten Hotels oder lokale Wetterinformationen. Zu den Trips kann man auch Kollegen, Freunde etc. gut einladen, so dass sich der Dienst auch für Gruppen oder Redaktionsgemeinschaften sehr gut eignet.
Zugang: webbasiert
Apps: für Tablets und Smartphone
Kosten: Basisversion kostenlos, Premium mit einigen zusätzlichen Funktionen 49 Dollar im Jahr.
To-do: Mehr als eine Liste
Der Begriff To-do-Liste ist, obwohl ein Anglizismus, inzwischen fest in unseren Sprachgebrauch gerutscht. Kein Wunder: Es gibt ja auch immer etwas zu tun. Und das Gefühl, etwas vergessen zu haben, kennen wir alle. Für menschen, die sich nur mal schnell an eine Aufgabe erinnern lassen wollen, ist eine einfache Liste ausreichend. Wer es öfter auch mit komplexeren Dingen zu tun hat, ist mit Apps wie beispielsweise der „Wunderlist“ gut bedient. Dort lassen sich Aufgaben auch zuteilen, Anhänge hinzufügen, Notizen machen.
Das ist vor allem dann praktisch, wenn man mehr machen will, als sich einfach an eine bevorstehende Aufgabe erinnern zu lassen. Die Basis-Version ist kostenlos und bietet alles, was man braucht. Wer dennoch etwas mehr braucht, kann upgraden und hat dann ein Tool zur Verfügung, mit dem sich fast schon Projektmanagement betreiben lässt – zumal sich relativ leicht und übersichtlich auch Listen zu den verschiedensten Themen erstellen lassen.
Zugang: webbasiert
Apps: für Tablets und Smartphone
Kosten: Basisversion kostenlos, Premium 4,49 pro Monat, 44,99 pro Jahr.
Slack: Kommunizieren ohne Umwege
Kommunikation im Team? Slack hat sich dabei als eine ziemlich gut funktionierende Lösung herausgestellt. Vor allem, weil hier alle Beteiligten an einem Projekt Zugriff auf alle Kommunikation und Dokumente haben, die man sich dann nicht müsehlug in irgendwelchen Rundmails dann wieder zuschicken lassen muss. Mit der kostenlosen Basis-Version lässt sich vor allem für kleine Teams schon eine Menge ausrichten.
Zugang: Web/Apps
Kosten: Kosten: Basisversion kostenlos, weitere Versionen für 8 und 15 Dollar.
Mobile Reporting
Eine Übersicht über die besten Tools zum mobilen Produzieren: hier!
Freeware
Es soll der Vollständigkeit halber nicht verschwiegen werden: Für die meisten der hier vorgestellten Tools gibt es eine ganze Reihe von Freeware-Alternativen. Die hier aufzuzählen würde jede Rahmen sprengen.