Wie Journalisten zunehmend öfter in den Mittelpunkt ihrer Geschichten rücken und wie man gleichzeitig mit einer Maschine Kommunikation simulieren kann – das alles heute bei „Links oben“.

Man muss mit dem Nutzer interagieren, heißt es neuerdings ja immer. Aber wer sagt eigentlich, dass es immer „echte“ Journalisten sein müssen, die das tun? Bots sind mittlerweile schwer in Mode geraten. Weil sie häufig so gut sind, dass sie tatsächlich nach einer menschlichen Unterhaltung klingen. Bei der britischen „Sun“ haben sie mit einem Bot so gute Erfahrungen gemacht, dass man sie jetzt flächendeckend über das gesamte Angebot einsetzen will…
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Ist es angesichts dessen ein Widerspruch, wenn man auf der anderen Seite behauptet, dass im digitalen Journalismus mehr und mehr der Mensch in den Mittelpunkt rückt? Und dass das auch gar nicht schlimm sein muss? Das Phänomen „Selfie-Journalismus“ hat nämlich auch eine ganze Reihe guter Seiten, schreibt Marie Elisabeth Müller.
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Oder doch nicht? Roland Tichy glaubt, dass diese Tendenz zum „Selfie-Journalismus“ zunehmend mehr Selbstdarstellung als Fakten in den Mittelpunkt rückt. Ein Mittel gegen den zunehmenden Vertrauensverlust sei es jedenfalls nicht, wenn immer häufiger Journalisten im Mittelpunkt eines Story stünden – und das Gebot der Objektivität immer mehr in den Hintergrund rücke.