Journalisten, das ist inzwischen eine Binsenweisheit, müssen auf vielen Kanälen vertreten sein. Aber sind sie es auch? Eine neue Studie zeigt: Es sind mehr geworden – aber noch lange nicht wird jeder Kanal bespielt…
Ein Printmedium, eine Webseite, Twitter und Facebook – diese Kombination kann man inzwischen vermutlich als den neuen Standard des Publizieren bei internationalen Journalisten bezeichnen. Mehrheitlich sind es diese drei Kanäle, auf denen Journalisten ihre Stücke inzwischen veröffentlichen, alle anderen spielen immer noch eine untergeordnete Rolle. Auch das zuletzt so gehypte Snapchat ist de facto eine Minderheiten-Angelegenheit. In Zahlen sieht das dann so aus:
Zumindest in den Social-Media-Standards sind die meisten Journalisten also inzwischen angekommen, Funktionen wie Livestreaming sind hingegen noch etwas für First Mover. Aber das kann und wird sich vermutlich bald ändern – spätestens mit der Einführung von Facebook Live ist das Thema massenkompatibel geworden.
Neuer Universalcode
Wie sieht die Zukunft des Journalismus aus? Praktische Anleitungen und theoretische Überlegungen gibt es im neuen „Universalcode2020“, der als E-Book bereits erhältlich ist. Die gedruckte Ausgabe erscheint am 11. Juli.
Über das künftige Potenzial von Snapchat lässt sich indessen weiter streiten. Die Tatsache, dass bisher lediglich drei Prozent der Journalisten auf Snapchat publizieren, muss noch nichts bedeuten. Auf der anderen Seite sind natürlich anhand dieser Basis alle Zukunftsprognosen lediglich eine etwas bessere Kaffeesatzleserei.
Die Sache mit der Wollmilchsau
Allerdings: Ankommen in einer zunehmend multikanaligen Welt, das bedeutet auch: Dinge zu tun, die man früher eben nicht tun musste. Insbesondere das Thema Video wird zunehmend fester Bestandteil des journalistischen Alltags – auch in Redaktionen, die mit klassischem TV gar nichts am Hut haben. Kein Wunder also, dass mittlerweile beinahe schon ein Drittel der Befragten angibt, dass das Thema Video zu ihren Aufgaben gehört. Erstaunliche 38 Prozent geben zudem an, sich regelmäßig mit Datenanalysen auseinandersetzen zu müssen. Das ganze in Zahlen:
Zusammengefasst: Ob man nun will oder nicht, multikanaliges Denken und multimediales Produzieren sind längst zum journalistischen Alltag geworden. Unvorstellbar, dass es aus dieser Entwicklung noch einmal einen Weg zurück geben sollte…
Die Studie wurde durchgeführt von mynewsdesk. Befragt wurde dazu Journalisten aus Europa, Asien, den USA und Australien.