Der Boom von Smartphones ist noch lange nicht am Ende. Im Gegenteil, schaut man sich die aktuellen Zahlen der Ericsson-Mobile-Studie 2015 an, kommt man schnell dahinter, dass das Smartphone gerade erst beginnt, zum zentralen Gegenstand unseres digitalen Lebens zu werden.

Ein paar Beispiele, die anschaulich zeigen, was uns mit diesem Endgerät erst noch alles erwartet:
- In den kommenden 5 Jahren soll sich demnach das durchschnittliche Daten-Volumen eines Smartphones-Users erheblich erhöhen. Für 2021 rechnen die Verfasser mit einem Volumen von 13 GB monatlich. Das wäre gemessen an heutigen Mengen eine jährliche Wachstumsrate von rund 40 Prozent.
- Der gesamte monatliche durch Smartphones generierte Traffic in Europa soll sich auf 11 Exabyte erhöhen. Momentan sind es rund 1,1 EB. Auch hier geht die Studie von einer exorbitanten Wachstumsrate aus: 45 Prozent pro Jahr.
Diese Zahlen sind deshalb so interessant, weil sie ein klarer Beleg dafür sind, wie sich die Nutzung von digitaler Kommunikation und Medien mehr und mehr verlagert. Weg vom stationären Rechner, hin zu den mobilen Endgeräten – und hier wiederum eindeutig zu den Smartphones. Der Tablet-Markt hat in den vergangenen zwei Jahren ja bereits erheblich an Dynamik verloren, auch für die kommenden 5 Jahre ist ein echter Boom nicht in Sicht.
Diese Verlagerung wird auch durch eine weitere Zahl deutlich: Die Zahl der Handverträge soll in den kommenden Jahren nur noch bescheiden ansteigen. Die Ericsson-Studie geht von einer jährlichen Wachstumsrate von gerade mal einem Prozent aus. Was ein Wunder ist, der Markt an Neuverträgen in Europa ist weitgehend gesättigt. In Ländern wie Deutschland gibt es statistisch gesehen fast niemanden mehr ohne Mobilvertrag.
Das wiederum bedeutet: Eine fast gleichbleibende Zahl von Geräten sorgt für einen rasanten Anstieg des Daten-Traffics. Was logischerweise nur dann möglich ist, wenn sich die Nutzung der vorhandenen Geräte stark vermehrt. Für Medienmacher wird angesichts dessen auch schnell klar, was vor allem für diesen Abstieg sorgen wird: Videos, Audios, Multimedia. Was wiederum bedeutet, dass das Smartphone in den kommenden Jahren endgültig zu dem Gerät wird, das alles kann und das auch für alles genutzt wird. Kein Wunder: drei Viertel aller User in Europa sind inzwischen in schnellen Mobile-Broadband-Netzen unterwegs; die nächste Generation (5G) ist bereits am Start und dürfte in den kommenden Jahren vielerorts bereits zum Standard werden.
Wachstumstreiber Video
Diese Entwicklungen sind, man ahnt es, nicht nur geräteabhängig, sondern auch eine Frage von Gewöhnung, Nutzerverhalten und Alter. Was sich am besten beim Thema Videos ablesen lässt. Sie, die größten Trafficverursacher im mobilen Netz, werden von den Digital Natives wie selbstverständlich genutzt: 25 Prozent der 16 bis 25jährigen schauen sich auch längere Videos auf ihren Mobilgeräten an. Für die über 50jährigen ist das immer noch ein fremdes Verhalten. Was sich auch in Zahlen niederschlägt: Nur rund 3 Prozent in dieser Altersklasse machen das so.
Zusammengefasst: Die Digital Natives werden in den kommenden Jahren das Thema Mobile ganz erheblich beschleunigen. So weit, dass man davon ausgehen kann, dass mobile Mediennutzung künftig zum Standard wird – und alles andere dann eher die Nische.
Die komplette Studie gibt es hier.