Zwei eher nüchterne Bestandsaufnahmen, wie es um Journalismus und Journalisten bestellt ist – und eine Visualisierung, wie sich die Anforderungen an Journalisten in den letzten 15 Jahren geändert haben. Das alles heute bei „Links oben“.
Wie ist es bestellt um die Zukunft dessen, was wir so gerne „Qualitätsjournalismus“ nennen? Zumindest im Netz nicht wirklich gut, meint Boris Hänßler. Lange, gründlich recherchierend aufwändig hergestellte Stücke würden im Netz in einer Nische bleiben, alles andere sei Wunschdenken von Journalisten, glaubt er. Die Alternative? Noch nicht da: „Um die große Masse zu erreichen, braucht der Online-Journalismus dann eine andere Lösung, die es noch nicht gibt. Und wie das mit Ideen so ist: Sie kommen nicht, in dem wir sie herbei reden – sie kommen irgendwann von alleine.“
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Wie geht es demnach dann mit denen weiter, die Journalismus produzieren? Nicht nur mit den Festangestellten, sondern auch mit Freiberuflern? Das Bild, das der Berliner Journalist Kai Schächtele zeichnet, ist leider auch nicht sehr viel positiver: „Wir haben in Deutschland nicht nur eine Krise des Geschäfts mit Journalismus, wir haben auch eine Krise der Leidenschaft und des Muts.“ Aufgeben ist allerdings nach seiner Meinung auch keine Option: „Unser Beruf braucht im Moment jeden, der mit Lust, Leidenschaft und Vergnügen an seiner Zukunft arbeitet.“
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Was wie immer die Frage aufwirft, was Journalisten eigentlich können müssen im digitalen Zeitalter. Das Poynter-Institut hat 1997 zum ersten Mal in Form einer Pyramide visualisiert, welche Kompetenzen Journalisten mitbringen sollten. Heute, fast 20 Jahre später, haben sich diese Anforderungen natürlich geändert. Deswegen gibt es inzwischen eine aktualisierte Version dieser „Kompetenz-Pyramide“. Die altes Basics sind darin natürlich enthalten, was aber neu dazu kommt, wird die wenigsten überraschen: Es geht vor allem um Vielseitigkeit.