Medienwandel 19. August 2013

US-Zeitungen: Für ein paar Dollar mehr

by Christian Jakubetz

Der Verkauf von Tageszeitungen ist nicht mehr zwingend ein gutes Geschäft. Darauf lassen wenigstens die Erlöse schließen, die bei Verkäufen in den USA erzielt wurden.

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Nicht nur in Deutschland wechselten in jüngster Zeit einige Zeitungen den Besitzer, auch in den USA sorgte der Verkauf zweier prominenter Tageszeitungen in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen. Wenige Tage nachdem die New York Times Company den Verkauf des Boston Globe bekanntgegeben hatte, sorgte Amazon-Gründer Jeff Bezos mit dem Erwerb der altehrwürdigen Washington Post für einen Knall in der gebeutelten Zeitungsindustrie.

Besonders auffällig bei den jüngsten Verkäufen waren die niedrigen Preise, die für die Zeitungen bezahlt wurden. Hatte die New York Times Company 1993 noch 1.1 Milliarden US-Dollar für die Übernahme des Boston Globe gezahlt, wurde dieser nun für gerade einmal 70 Million Dollar „verschachert“. Jeff Bezos zahlt für die Washington Post immerhin 250 Millionen, angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Post um eine der größten und angesehensten Tageszeitungen der USA handelt, scheint ein solcher Betrag dennoch Besorgnis erregend niedrig.

Gerade im Vergleich zu den Preisen, die in der Tech-Branche für Unternehmen gezahlt werden, die häufig nicht viel mehr als eine Idee haben, scheint ein Kaufpreis von 250 Millionen für eine, wenn auch defizitäre, Zeitung vom Kaliber der Washington Post geradezu lächerlich.

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