Digitales Leben 23. Juni 2013

Aber bezahlen, nein danke…

by Christian Jakubetz

Zahlen oder nicht zahlen? Eine Grundsatzfrage zieht sich momentan mal wieder massiv durch Online-Deutschland. Eine neue Studie macht den Paid-Content-Befürwortern jetzt allerdings nur sehr wenig Hoffnung…

2013_06_21_News

Nur elf Prozent der Deutschen haben einer Studie des Reuters Institute for the Study of Journalism zufolge 2012 für digitale Nachrichten-Angebote bezahlt. Ähnliches lässt sich von den Onlinern in den USA und Frankreich sagen. In Großbritannien sind es gar nur neun Prozent. Vergleichsweise hoch ist die Zahlungsbereitschaft dagegen in Spanien (16 Prozent) und Italien (21 Prozent).

Die wirklich schlechte Nachricht für Paywall-Verfechter ist allerdings, dass die Zahlungsbereitschaft für digitale Nachrichten gering bleiben wird. So sind beispielsweise nur acht Prozent der Befragten aus Deutschland bereit, zukünftig für Online-Nachrichten Geld auszugeben. In den meisten anderen untersuchten Ländern sieht es nicht besser aus. Aus der Reihe scheren hier wiederum Spanien und Italien sowie Großbritannien.

Derzeit setzen in Deutschland bisher nur wenige Nachrichten-Seiten auf Paid Content. Zuletzt führte Die Bild mit Bild Plus eine abgestufte Paywall ein. Andere Angebote wie Spiegel Online schließen derzeit die Einführung kostenpflichtiger Angebote noch aus.

Comments 1
  • Wer einmal Gefallen an der Vielfalt der Informationen im Netz gefunden hat, mag kaum mehr zurück zu einem einzelnen Informationsanbieter und dessen vorgefertigter Meinung, die man zu Zeiten des eigenen Tageszeitungsabos als den scheinbar unausweichlichen Standard akzeptiert hat. Viele Menschen würden gern für Journalismus im Netz bezahlen – aber eben nicht mehr für den eines einzelnen Verlegers oder Webseitenbetreibers. Da aber alle bekannten Geschäftsmodelle versuchen, die tradierte Publikationsbindung des Lesers aus der guten, alten Printzeit auch im Web festzumauern, bleibt ihnen der Erfolg logischerweise verwehrt.

Leave a comment

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.