Fernsehen bleibt Fernsehen – das Netz kommt als zusätzlicher Ausspielkanal hinzu. Sagt einer, der zwar Fernsehen macht und dafür auch schon mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, sich aber dennoch über das Medium nur zu gerne lustig macht: Phillip Walulis.
Zum Thema Fernsehen hat Phillip Walulis ein einigermaßen entspanntes Verhältnis: Er schaut es gerne, viel – und er parodiert es. Seine Sendung „Walulis sieht fern“ ist nicht nur eine Nabelschau der etwas anderen Art, sondern zudem ein überaus erfolgreiches Projekt. Gestartet beim AfK in München, ist es 2012 mit einem Grimme-Preis geadelt worden. Nach einer Staffel bei Tele 5 ist die zweite Staffel jetzt für den ARD-Digitalkanal „Eins plus“ in Arbeit.
Wie Walulis (künftig) fern sieht from Christian Jakubetz on Vimeo.
Doch so sehr Walulis und Team das Fernsehen mit all seinen Macken, Schwächen und manchmal auch Peinlichkeiten auch parodieren, der Pöckinger glaubt dennoch an einen Fortbestand des Mediums in seiner jetzigen Form. Smart TV? Quatsch. Twitter bzw. Second Screen? Ist was für Nerds ohne soziale Kontakte. Interaktives TV? Eine Nebelkerze, die schon alleine dann als cool gilt, wenn irgendwo trimedial drauf steht. Dass allerdings klassische Fiktion bzw. Unterhaltung in andere Ausspielkanäle abwandern, daran hegt Walulis keine Zweifel: „Fernsehen ist dann gut, wenn es um Live-Events geht oder wenn ich mich beplätschern lassen möchte.“ Als Nachrichtenmedium sieht er dagegen eindeutig das Netz im Vorteil.
Müssen Journalisten angesichts dessen, dass bewegtes Bild inzwischen auch in diesem Netz eine zunehmend große Rolle spielt, auch den Umgang mit dem Medium Video perfekt beherrschen? In Maßen, glaubt Walulis. Natürlich sei durch digitale Technik das Erstellen von Videos inzwischen de facto für jeden machbar. Dennoch sei es speziell im Journalismus immer noch so, dass der Inhalt im Vordergrund stehe.