Software 5. März 2013

Wie der Rechner zum Tonstudio wird

by Christian Jakubetz

Ob man will oder nicht: Zum Thema Multimedia-Journalismus gehören Audios inzwischen unbedingt dazu. Nicht nur als einfache Audiostücke oder Podcasts, sondern auch zur Vertonung von Videos oder interaktivem Material. Weil Protagonisten nicht immer sofort vor einem Aufnahmegerät verfügbar sind und VoIP-Dienste im Zeitalter der Breitband-Zugänge eine echte Alternative geworden sind, sind Audio-Interviews über eine Leitung mittlerweile nicht mehr das Privileg von Radio- oder Fernsehsendern. Wenn man bereit ist, mit einer etwas reduzierten Klangqualität zu leben, sind Interviews via Skype (oder ähnlichen Programmen) eine gute Möglichkeit geworden, O-Töne aufzunehmen und sie passabel wiedergeben zu können.

Foto: Angela Parszyk/pixelio.de
Foto: Angela Parszyk/pixelio.de

Soweit die Theorie. In der Praxis stellt sich die Frage, wie man die O-Töne dann auch vernünftig aufnehmen, wiedergeben und editieren kann. An solchen Tools für das Aufnehmen von Gesprächen auf dem Computer herrscht inzwischen kein Mangel – hier sind die wichtigsten in einer natürlich streng subjektiven Auswahl:

Free Sound Recorder

Der Name ist Programm: Der Sound-Recorder ist zum einen kostenlos und zum anderen tatsächlich ein Programm, das alles aufnimmt, was sich an einem Computer abspielt. Ganz egal, ob das nun Aufzeichnungen von der Soundkarte oder anderen Quellen sind, der Sound-Recorder nimmt alles mit. Ein relativ simpler Editor ist auch gleich mit dabei, er ersetzt aber ein eigenes Schnittprogramm auf keinen Fall. Der Editor ist bestenfalls dazu geeignet, eine grobe Vorauswahl und einen Rohschnitt durchzuführen. Wer dann richtig bearbeiten will, muss zu einem richtigen Schnittprogramm wie beispielsweise das inzwischen überaus populäre und immer noch kostenlose „Audacity“ greifen – oder eben zu anderen (den entsprechenden Überblick finden Sie hier.) Weitere Nachteile: Der Sound Recorder nimmt nur in drei verschiedenen Formaten auf und ein Equalizer fehlt ebenfalls. Wer aber nur einfache Sprachaufnahmen machen und für den Anfang auch kein Geld ausgeben will, der ist mit dem Free Spund Recorder gut bedient, auch deshalb, weil er sehr leicht und intuitiv zu bedienen ist. Für Windows und Mac. (Zum Download).

Pretty May

Professionelle Software für das Aufzeichnen von Skype-Gespächen. Was den Vorteil hat, dass Pretty May nur einmal installiert wird und danach quasi in Skype so integriert ist, dass ein einziger Klick genügt, um die Aufnahme zu starten. Das ist aber auch gleichzeitig der (kleine) Nachteil: Pretty May funktioniert eben nur mit Skype. Andere Quellen können mit dem Programm nicht aufgezeichnet werden. Empfiehlt sich also dann, wenn man tatsächlich den Rechner nur zum Führen von Interviews und Gesprächen via Skype verwenden will. Kosten: ab 24,95 USD. (zum Download).

MP3 Skype Recorder

Wer kein Geld ausgeben und/oder erst einfach mal nur versuchen will, wie das Interviewen via Skype funktionieren könnte, der kann auch auf diese simple Variante zugreifen: den MP3 Skype Recorder. Die Software (nur für Windows übrigens) wird ebenfalls in Skype integriert, startet automatisch und ist auch als Freeware nicht limitiert.  Nachteil: Audios können nur im mp3-Format aufgenommen werden. Und einen Editor gibt´s natürlich auch nicht. (Zum Download).

Audio Hijack Pro

Unser persönlicher Favorit: Sehr umfangreich in den Anwendungen und trotzdem gut und intuitiv zu bedienen. Audio Hijack nimmt von allen nur denkbaren Tonquellen am Computer auf, man kann sich damit also beispielsweise auch O-Töne von DvD oder CD oder anderen Quellen ziehen. Nachteil: Audi Hijack Pro gibt´s tatsächlich nur den Mac. Die Trial-Version erlaubt Aufnahmen von maximal 10 Minuten. Ab 32 USD. (Zum Download).

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