Aktuell 2. Januar 2013

Die ersten Schranken gehen runter

by Christian Jakubetz

Bezahlschranken sollen das Netz erobern – zumindest, wenn es um Onlinejournalismus der deutschen Tageszeitungen geht: Mit der „Braunschweiger Zeitung“ hat mit dem Jahreswechsel ein weiteres Blatt sein Angebot bezahlpflichtig gemacht. Der „Nordbayerische Kurier“ kündigt die Einführung von „paid content“ für die nächste Zeit an.

Langsam wird´s ernst: Die Verlage lassen die Bezahlschranke runter. (Foto: Norbert Weiß/pixelio.de)
Langsam wird´s ernst: Die Verlage lassen die Bezahlschranke runter. (Foto: Norbert Weiß/pixelio.de)

Das Modell der zur WAZ-Gruppe gehörenden „Braunschweiger Zeitung“ ist ein bekanntes: Eine bestimmte Zahl von Artikeln gibt es kostenfrei (in diesem Fall: 15), danach können nur noch Online-Abonnenten weiterlesen. Momentan bietet die „Braunschweiger Zeitung“ Einführungspreise an: Das reine Online-Abo kostet aktuell 9,90 Euro im Monat. Abonnenten der gedruckten Zeitung bezahlen für den Online-Zugang 6,90 Euro zusätzlich. Mittelfristig ist geplant, dass die Zeitung in allen Darreichungsformen den gleichen Preis kostet. Neben dem Zugang zu den Inhalten der Zeitung erhalten zahlende Kunden dann, wie es aus dem Verlag heißt,  zusätzliche aktuelle Meldungen aus der Region, das aktuelle Fernsehprogramm, einen Nachrichtenticker und einen Liveticker beispielsweise zu den Spielen der großen regionalen Fußballclubs.

Etwas differenzierter soll das künftige Bezahl-Modell des „Nordbayerischen Kuriers“ aussehen. Exakt beschrieben ist es noch nicht, Chefredakteur Joachim Braun lässt in einem Beitrag allerdings schon erkennen, wohin die Reise gehen soll: „Natürlich verlangen wir nichts für die Polizeimeldung oder die Pressemitteilung der Stadt, aber unsere Recherchen gibt’s bald nicht mehr gratis.“. Was genau darunter zu verstehen ist und wieviel was kosten soll, steht aber offenkundig noch nicht fest.

Comments 3
  • Lieber Christian,

    aufgemerkt! Ich bitte um journalistische Genauigkeit: Wenn wir etwas „nicht exakt beschreiben“, ist der Umkehrschluss, dass „offenkundig noch nicht fest steht“, „was genau darunter zu verstehen ist“ unstatthaft und obendrein in diesem Fall auch noch falsch!

    Schöne Grüße
    Joachim Braun

  • Wir wollten uns ein Stimmungsbild der User holen, der Artikel war unsere erste derartige Info für die Leser. Wir diskutieren gerade ein Preismodell, das auch Gelegenheitsnutzern einen günstigen und einfachen Zugriff, sprich artikelweisen Kauf, Tagespass und ähnliches mit möglichst wenig Klicks für wenig Geld ermöglicht.

    Ab nächste Woche setzen wir redaktionsintern eine CMS-Erweiterung ein, die unseren Reportern klar macht, dass sie nicht mehr bevorzugt für Print arbeiten, sondern gleichberechtigt für die digitalen Kanäle. Am 1. Februar startet unsere multimediale E-Paper-App (iOS) und am 1. März das Bezahlmodell auf Online. Ein Abo der App plus iPad kostet dann genauso viel wie die gedruckte Zeitung, der Online-Zugang ist – im Unterschied zu Braunschweig – inklusive. Andere Kanäle können für kleines Geld dazugebucht werden.

    Schauen wir mal, wie’s angenommen wird.

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