Aktuell 28. Oktober 2012

Spiegel & Co.: Teurer über Nacht

by Christian Jakubetz

Böse Überraschung für Leser von iPad-Ausgaben deutscher Verlage: Buchstäblich über Nacht wurden die Preise u.a. für „Spiegel“ und „Zeit“ nach oben gesetzt, teilweise um 50 Cent. Überrascht waren allerdings nicht nur die Leser, sondern auch die Verlage selbst. Die schieben jetzt Apple den schwarzen Peter zu – und reagieren mit unterschiedlichen Empfehlungen.

Die neueste Ausgabe des „Spiegel“: seit heute auf dem iPad 50 Cent teurer.

In der vergangenen Woche konnten sich Leser ihren „Spiegel“ noch für 3,99 Euro aus dem Apple-Store laden. Wer dies an diesem Sonntag machen wollte, erlebte eine Überraschung: Beinahe über Nacht war das Nachrichtenmagazin aus Hamburg um 50 Cent teurer geworden. Ebenso betraf eine solche Erhöhung auch andere Publikationen wie beispielsweise „Die Zeit“ oder die „Frankfurter Rundschau“.  Die Preiserhöhung wurde von Apple vorgegeben. Dort können Apps nur in bestimmten Preisabstufungen verkauft werden.  Den 3,99-Preis gibt es seit dieser Woche nicht mehr, stattdessen können Anbieter nur noch zwischen 3,49 und 4,49 Euro wählen. Was für Magazine wie den „Spiegel“ zur Folge hat: Entweder, man senkt den Preis um 50 Cent oder man hebt ihn entsprechend an. Der „Spiegel“ hat sich für letzteres entschieden. Mit der absurden Konsequenz, dass die Digitalausgabe plötzlich 50 Cent teurer ist als die gedruckte. Die „Frankfurter Rundschau“ hat sich für den anderen Weg entschieden und hat zumindest den Abopreis zurückgesetzt.

Kritisiert wird von den Verlagen vor allem zweierlei: zum einen die mangelnde Kommunikation (Apple informierte erst am Freitag darüber und das auch eher unklar) und zum anderen den Eingriff in die Preishoheit, wie es u.a. BDZV und VDZ formulieren. Wie man mittelfristig mit den neuen Preisen umgehen will, ist noch nicht entschieden.

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