Muss die Messung der Reichweite von Onlineangeboten überdacht werden? Das fordert zumindest die Geschäftsführerin von „Spiegel Online“, Katharina Borchert. In einem Interview mit „Horizont“ forderte sie, es müsse endlich Schluss sein mit dem „Reichweitengeschacher“.
Dem einen oder anderen mag es aufgefallen sein: „Focus Online“ hat in den letzten Monaten an Reichweite erheblich zugelegt. Inzwischen sind die Münchner dem „Spiegel“ nahe auf die Pelle gerückt – im Februar wurden für „Focus Online“ 10,1 Millionen Nutzer ausgewiesen, „Spiegel Online“ bringt es auf 10,8 Millionen. Marktführer „Bild.de“ liegt mit fast 14 Millionen nochmal ein Stück vor seinen Konkurrenten. Allerdings: Die Agof miss einfach nur die Reichweite einer Domain, dazu gehören auch Inhalte, die an sich nichts mit Journalismus zu tun haben. Katharina Borchert spricht sich deshalb für eine klarere Differenzierung aus. Bei „Focus Online“ und einigen anderen Seiten rät sie „genau hinzusehen“.
Gleichzeitig begrüßt Borchert die Tatsache, dass die IVW in der sogenannten „local list“ zumindest die fünf wichtigsten Reichweitenbringer der einzelnen Seiten ausweisen will.
Für „Spiegel Online“ selbst kündigte die Geschäftsführerin die Einführung eines Gesundheitsressorts an. Insgesamt solle die Nutzerstruktur von SPON „weiblicher“ werden.