Er hat das Vorwort von „Universalcode“ geschrieben — und er gehört zu den Journalisten, die keineswegs kulturpessimistisch sind . „Internet ist nicht der Tod des Journalismus“, sagt Prantl. Warum das so ist, wie es weitergeht, welche Chancen Journalisten in Zukunft haben, erklärt er im Podcast von „Universalcode“.

„Das Internet eröffnet dem Journalismus völlig neue Möglichkeiten“, sagt Prantl in diesem Interview. So könne man als Journalist beispielsweise ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts schon kurze Zeit nach dessen Erscheinen kommentieren und mit diesem Kommentar auch die weitere Berichterstattung bzw. Kommentierung dieses Urteils prägen.
Universalcode-Podcast (3): Heribert Prantl by cjakubetzuser
Mit seinem Vorwort in „Universalcode“ habe er gegen die häufig gehörte Meinung argumentieren wollen, das Netz sei der Tod des Journalismus und insbesondere von Zeitungen. Das Netz biete vor allem die Chance, ein Publikum in einer Breite zu erreichen, wie es über den analogen Verbreitungsweg einer Zeitung nie möglich gewesen sei. Prantl räumte ein, dass es verbreitet noch eine Angst vor dem Netz gebe. Wenn man sich aber mit dem Medium Internet beschäftige, die Möglichkeiten und die Schnelligkeit für sich entdecke, wandle sich das aber schnell, berichtete er aus eigener Erfahrung.
In jedem professionellen Journalisten steckt ein Blogger. Der Blog des professionellen Journalisten heißt Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Schwarzwald-Bote, WAZ, taz oder Der Neue Tag. Der sogenannte klassische Journalist hat dort seinen Platz, und er hat ihn in der Regel deswegen, weil er klassische Fähigkeiten hat, die ihn und sein Produkt besonders auszeichnen.
(Heribert Prantl im Vorwort von „Universalcode“)
Über sein „Steckenpferd“ Kommentare sagt Prantl, entscheiden seien nach wie vor schlichtweg Kompetenz und Fachkenntnis, um ein Thema auch tatsächlich bewerten zu können. Jungen Journalisten empfiehlt Prantl deswegen, sich zunächst in einem Thema sachkundig zu machen und dort zu üben, wie man eine Sache verargumentiert. Ansonsten gebe es an gute Kommentare nur eine einzige Anforderung: „Dass man sie gerne liest.“
(Das Gespräch mit Heribert Prantl führte Pauline Tillmann.)