Software 24. Oktober 2011

Audioproduktion: Software von einfach bis professionell

by Christian Jakubetz

In analogen Zeiten war die Produktion von Audios zweierlei – kompliziert und meistens nur für das Radio zu verwenden. Heute kann jeder zum Produzenten und zum Sender werden. Und inzwischen sind Audios sehr viel mehr als nur Radiobeiträge. Grund genug also, sich mit den Produktionsmitteln vertraut zu machen. Ein Überblick — von Einsteigerequioment bis zur Ausrüstung für Profis.

Natürlich kann man insbesondere für ein Schnittprogramm auch heute noch richtig viel Geld ausgeben. Man kann es aber auch kostenlos bekommen. Wie so oft bei digitalem Werkzeug ist die Frage: Was will man womit? Für Standardproduktionen reicht ein kostenloses Programm wie beispielsweise Audacity völlig aus, wer richtig professionell in Studioqualität produzieren will, wird auch weiteren nicht an einem Profiprogramm vorbeikommen. Welches Programm also für welchen Zweck, das ist die Frage.

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Standard-Freeware: Audacity
Standard-Freeware: Audacity

Für Einsteiger: Audacity

Freeware für Audios — man kann mit einigem Recht sagen, dass sich bei diesem Thema „Audacity“ als eine Art Standard durchgesetzt hat. Die Software kann weitgehend alles, was man braucht, um ein ordentliches Audio zu produzieren. Das Programm ist intuitiv erlernter, davon abgesehen gibt es gerade für Audcity eine enorme Zahl von Tutorials im Netz. Wer also ab und an mal einen Dreiminüter produziert, ein paar Tonspuren für Slideshows und multimediale Reportagen benötigt, der kommt mit diesem Programm prima über die Runden. Seit einiger Zeit gibt es Audacity auch für den Mac.

(Offizielle Downloadseite)

 

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Für Apple-Fans: Soundstudio

Zugegeben, Soundstudio ist bei weitem nicht so verbreitet wie Audacity und dem Standardprogramm auch nicht wirklich überlegen. Aber auf dem Mac spielt es ein paar Stärken aus. Es arbeitet problemlos mit einer ganzen Reihe von Formaten: Apple AIFF mit Marker-Unterstützung, CD Audio Track, WAV, System 7 Sound, Sound Designer II, Dual-mono Import/Export, QuickTime Import/Export (importiert MP3) und QuickTime-Formate. Daneben – aber das ist nur ein Randaspekt – kann man mit Soundstudio auch noch analoge Platten und Kassetten digitalisieren. Zumindest eine Alternative ist das Programm also. Gibt´s nicht kostenlos, aber bei 80 Euro für die Vollversion halten sich die Investitionen in überschaubarem Rahmen. Eine Demoversion gibt´s u.a. hier.

Werkzeug für Fortgeschrittene: Audition

Audition ist Bestandteil der Adobe CS — und damit ist der größte Vorteil dieses Programms auch schon genannt. Es lässt sich integriert sehr gut mit den anderen Programmen von Adobe verwenden und ist vor allem dann von Vorteil, wenn man schnell mal eine Tonspur für ein mit Premiere zu schneidendes Video anlegen will. Die Benutzerführung orientiert sich an den von Adobe gewohnten Standards. Audition richtet sich vor allem an Nutzer, die professionell auch Dinge wie Abmischen oder Restaurieren von Audiodateien vornehmen wollen. Das hat allerdings auch seinen Preis – Audition kostet (wenn man es außerhalb der aktuellen CS kaufen will) rund 415 Euro. Bis April 2011 hatte Adobe auch das Programm „Soundbooth“ im Programm, das sich bis zur CS 5 auch dort integriert findet. Die Entwicklung und der Vetrieb dieses einfacheren und auch kostengünstigeren Programms hat Adobe aber inzwischen zugunsten von Audition eingestellt. Download auch von Testversionen u.a. bei adobe.com.

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Adobe-Alternative für Profis: Wavelab
Adobe-Alternative für Profis: Wavelab

Die Adobe-Alternative: Wavelab

Nicht jeder mag Adobe – und braucht vielleicht dennoch ein professionelles Schnittprogramm. Eine Alternative zu „Audition“ ist „Wavelab“ von Steinberg, allerdings: Auch diese Alternative ist mit Preisen im Bereich von rund 500 Euro nicht eben billig. Dafür ist Wavelab aber ein Programm, das auch Profi- und Studioansprüchen absolut genügt. Testversion und Downloads gibt es u.a. bei Steinberg.

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Das Zubehör: Sounds und Musik ohne GEMA

Jeder, der schon mal audiovisuelle Produktionen gemacht hat, kennt das Problem. Man würde ja gerne Musik unter die Tonspur legen, darf aber nicht, weil die allermeisten Songs in Deutschland GEMA-lizensiert sind. Und damit: Geld kosten. Das könnte man zwar mit einer GEMA-Lizenz umgehen, aber für die meisten ist das keine wirkliche Alternative. Sounds und Musik lassen sich aber auch ganz ohne GEMA besorgen, manchmal sogar auch komplett kostenlos.  Und wer will und ein bisschen Talent hat, kann sich seine Musik sogar selber kreieren. Aviary.com bietet neben einigen anderen hübschen Tools zur multimedialen Produktion auch diese Möglichkeit.

GEMA-freie Musik gibt es u.a. hier:

 

  • Gemafreie-Welten.de: Sehr umfangreiches Angebot, das Angebot ist sehr gut strukturiert und durchsuchbar. GEMA-frei heißt hier allerdings nicht kostenlos. Lizenzen sowohl für die private als auch kommerzielle Verwendung müssen gekauft werden.
  • Soundtaxi.net: Ebenfalls ausgesprochen umfangreich und gut sortiert. Aber Achtung: Nicht jede Musik dort ist gemafrei, also genau hinschauen bzw. entsprechend bei der Suche filtern. Zudem ist nur ein verhältnismäßig kleiner Teil wirklich kostenlos.
  • Gemafreie-musik.com:  Hat nach eigenen Angaben rund 4500 Titel im Angebot, ebenfalls sowohl gemafrei als auch lizenzpflichtig. Ebenfalls nur ein kleiner Teil kostenlos.

Daneben gibt es noch zahlreiche andere Seiten, die teilweise mit sehr spezialisierten Angeboten entsprechende Stücke liefern. Eine extrem umfangreiche Linksammlung zu solchen Angeboten findet sich u.a. hier.

 

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