Kleine, aber feine Unterschiede zwischen kopieren und klauen sowie kleine, aber feine Unterschiede zwischen Rechteeinräumung und Rechteerwerb und außerdem eine lesenswerte und sehr lange Auseinandersetzung mit ein paar der US-Gurus in Sachen Medienzukunft: heute bei „Links oben“.
Kopieren? Das ist doch das, was der gewesene Verteidigungsminister gemacht hat. Und das soll man jetzt auch noch loben? Nein, sagt jetzt.de-Redaktionsleiter Dirk von Gehlen. Trotzdem hat er sein aktuelles Buch „Mashup – Lob der Kopie“ genannt. Warum das so ist und was er an Kopien so lobenswert findet erklärt er im Gespräch mit DRadio Wissen. (Hinweis: Dirk von Gehlen hat für „Universalcode“ das Kapitel „Internet als Dialogmedium“ geschrieben.)
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Es soll Leute geben, die können diese Namen auswendig runterbeten (und das, was sie geschrieben haben auch): Jeff Jarvis, Clay Shirky, Jay Rosen, kurz gesagt, all jene US-Medienkritiker, die dem bisherigem System Versagen vorwerfen und prognostizieren, dass im Zuge der digitalen Revolution alles anders kommen wird. Manchmal könnte man es kritiklos nennen, wie nahezu jeder Satz des Trios in digitalen Kreisen als endgültige Wahrheit betrachtet wird. Möglicherweise war ja auch das ein Grund für den US-Journalisten Dean Starkman, sich in einem langen und sehr lesenswerter Essay mit den Thesen der digitalen Medienerklärer auseinanderzusetzen. Starkman spricht von einer „Clique“, die in der Diskussion um die Medienzukunft momentan die Oberhand habe — und wirft ihr vor, dass Planlosigkeit ihr Plan sein.
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Gutes Schreiben – was es ausmacht, darüber wird gestritten, seit es Journalismus gibt. Zu den ohnedies vielen Kriterien kommt im digitalen Zeitalter noch ein weiteres hinzu, obwohl man auch darüber trefflich streiten kann: Ist es Aufgabe von Journalisten, so zu schreiben, dass es einer (Such-)Maschine gefällt? Diese Debatte soll hier erst gar nicht geführt werden, nur wer sich dafür entscheidet, der sollte ein Tipps und Tricks beherzigen. t3n hat zusammengestellt, wie man mit zehn relativ einfachen Tricks suchmaschinenoptimiert schreibt.
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Behaupte doch bitte niemand mehr, die GEMA lasse irgendwelche Musikvideos auf YouTube einfach sperren. Tut sie nämlich gar nicht. Wer das behauptet? Die GEMA selbst. Wobei jetzt ein bisschen die Wortklauberei beginnt. YouTube behauptet, die GEMA habe die Rechte ncht eingeräumt (weswegen das Video nicht verfügbar sei), während die GEMA sagt, YouTube habe die Rechte schlichtweg nicht erworben, man sei ja durchaus bereit, sie einzuräumen. Das mag tatsächlich für die GEMA ein Unterschied sein, für den Nutzer ist das Ergebnis das selbe. ZDNet erklärt, worum es eigentlich geht.