Muss man Facebook zerlegen oder passiert das irgendwann mal von ganz alleine? Und würde sich dann irgendwas an der Vertrauenskrise ändern, in der der Journalismus gerade steckt? Die Themen heute beim digitalen Überblick…

Der Journalismus, was auch immer das so pauschal sein soll, steckt irgendwie in der Krise. Vor allem in einer Vertrauenskrise. Nach einer neuen Studie des „Global Trust Report“ vertrauen 45 Prozent der Deutschen den Medien, was wiederum den Umkehrschluss nahelegt, dass über die Hälfte der Deutschen den Medien nicht vertraut. Oder zumindest nicht so richtig. Damit kann man natürlich nicht wirklich zufrieden sein. Auf der anderen Seite: Die Studie liefert zwar viele Zahlen, aber einen echten Grund für diese Vertrauenskrise kann man dort auch nicht rauslesen..
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Aber irgendwie könnte dieses ganze Krisen-Szenario schon auch etwas mit sozialen Netzwerken zu tun haben. Und da wiederum mit dem größten aller Großen. Jaron Lanier, rastagelockter Vordenker des irgendwie netzkritischen Publikums, denkt deshalb darüber nach, ob es wirklich eine gute Idee ist, den Riesen einfach weiter so riesig sein zu lassen: „Vielleicht muss man Facebook irgendwann vergesellschaften oder zumindest die Datenbanken öffentlich machen und das zentralistische Filtern unterbinden. Vielleicht ist das redaktionelle Sortieren von Inhalten etwas, das wir kleineren Drittanbietern überlassen sollten, unter denen dann ein produktiver Wettbewerb um die Rolle des besten Filters entstehen könnte.“ Das ganze Gespräch gibt´s bei t3n.
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Könnte aber auch gut sein, dass sich die ganzen Debatten zu diesem Thema in einer halbwegs absehbaren Zeit von selber erledigen. Zwar hat Facebook immer noch eine exorbitant hohe Nutzerzahl, darf aber ein kleines Luxusproblem: Beim jüngeren Publikum verliert das Netzwerk rasant an Relevanz. in Österreich beispielsweise liegt Facebook bei den 11-17jährigen nur noch auf Rang 5.