Medienwandel 5. August 2016

Smartwatch: Der Hype, der nie einer war

by Christian Jakubetz

3,5 Millionen Smartwatches wurden laut Schätzung von IDC im vergangenen Quartal weltweit abgesetzt, das entspricht einem Rückgang von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Bei näherer Betrachtung geht die negative Entwicklung des Marktes fast ausschließlich auf Apple zurück.

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In vielen Redaktionen herrschte vergangenes Jahr helle Aufregung: ein neues Produkt von Apple, eine völlig neue Gerätegattung – war es da nicht naheliegend, dass man mit dabei sein müsste, wenn es die Smartwatch von Apple geben würde? Und war nicht auch klar, dass spätestens dann, wenn Apple dieses Produkt einführt, auch alle anderen Smartwatches einen Boom erleben würden?

Heute, fast eineinhalb Jahre später, muss man fürs erste feststellen: Der große Hype ist vorbei. Und er ist nahezu folgenlos geblieben. Auch wenn in vielen Häusern schnell noch eine App für die Uhr auf den Markt geworfen wurde, de facto hat sich für Journalisten und Kommunikatoren durch die Uhr nichts geändert. Auch die Nutzer haben die Smartwatch nicht richtig angenommen. Geschätzt haben sich im Jahr 2016 bisher gut 7 Millionen Uhren verkauft – wohlgemerkt von allen Herstellern und das weltweit. Das sind Zahlen, die das Thema Smartwatch für Medien auf längere Zeit zu einem eher uninteressanten Thema machen. Und tatsächlich haben es bisher weder Apple noch die Mitbewerber geschafft, einen wirklich zwingenden Grund für die Anschaffung zu liefern. Kann man haben, muss man aber absolut nicht, so wird dieses Thema selbst bei Menschen betrachtet, die neuen Technologien tendenziell sehr aufgeschlossen gegenüberstehen.

Nachdem das Unternehmen die Apple Watch im April 2015 auf den Markt gebracht hatte, waren viele Experten noch davon ausgegangen, dass Smartwatches das nächste große Ding nach Smartphone und Tablet werden würden. Aktuell sieht es jedoch eher nach viel Hype um nichts aus. Der Absatz der mit großen Erwartungen gestarteten Apple Watch hat sich im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 mehr als halbiert.

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