Mobile 24. September 2015

Nachrichten für den Moment…

by Christian Jakubetz

Informationen nicht nur nach persönlichen Interessen gefiltert – sondern auch nach Standort: Bei mobilen Applikationen setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass es nicht mehr ausreicht, einfach nur eine mobile Version der eigenen Webseite anzubieten…

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Navigieren über eine Karte – der geografische Standort als inhaltliches Kriterium: ein Trend, der sich bei mobilen Angeboten zunehmend durchsetzt.

Wenn etwas in dieser neuen, digitalen Medienwelt sicher ist, dann das: Niemand ist mehr in der Lage, all das zu erfassen, was es an potentiellem Lesestoff gibt. Was möglicherweise bedeutet, dass sogar die klassische Homepage als journalistische Vorsortieren von Inhalten nicht mehr die ganz optimale Lösung ist. Soziale Netzwerke oder auch personalisierbare Seiten und Apps gehören bereits zu diesen Filtern. Was sich neu abzeichnet: Die Idee, Inhalte nicht nur nach Themen, sondern auch nach geografischem Standort zu sortieren. Soll bedeuten: Inhalte werden nicht nur nach den persönlichen Interessen des Users sortiert, sondern auch danach, wo er sich gerade befindet. Klar ist damit allerdings auch, dass diese Idee in erster Linie auf mobile Applikationen abzielt. Beispiele dafür kommen gerade aus Berlin – und aus New York.

In Berlin macht sich die Boulevardzeitung „B.Z.“ gerade diese Idee zunutze. Artikel der Reporter werden mit Standortinformationen versehen, der User kann also über diesen Standort auch auswählen, wo welche Geschichte stattgefunden hat. Das ganze ist verpackt in eine App namens „Berlin Radar“. Auch der Bayerische Rundfunk bietet in seiner neuen App „BR24“ die Möglichkeit an, über eine Bayernkarte zu navigieren, um so Geschichten nach Standort sortiert lesen zu können.

Noch weiter geht – mal wieder – die „New York Times“. Dort will man nicht einfach nur die Möglichkeit zu einer Navigation nach Standort geben, sondern mobile Angebote so programmieren, dass eine App den Standort des Nutzers erkennt und ihn mit allen relevanten Informationen zu diesem Standort versorgt. Das müssen nicht zwangsweise nur journalistische Inhalte sein. Wenn man also so will, dann ist das eine Weiterentwicklung des Prinzips von „Google Now“: Nicht der User muss suchen, sondern der Halte-Anbieter macht proaktiv seine eigenen Vorschläge.

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