Social Media 24. April 2015

Second-Screen: Kleine, feine Meinungsmacher

by Christian Jakubetz

Was wurde eigentlich aus dem einstmals so gehypten Thema „Second Screen“? Zumindest in Deutschland lässt sich festhalten: Er wird in Deutschland nach wie vor nur von einer Minderheit genutzt. Einer sehr aktiven Minderheit zwar, aber eben doch – eine Minderheit. Das geht aus einer neuen Nielsen-Studie hervor.

Kleine, aber sehr aktive Minderheit: Second-Screen-Nutzer. (Fotonachweis: This image was originally posted to Flickr by pr_ip at http://flickr.com/photos/35889705@N04/8244170737. It was reviewed on 11 March 2013 by the FlickreviewR robot and was confirmed to be licensed under the terms of the cc-by-sa-2.0.)
Kleine, aber sehr aktive Minderheit: Second-Screen-Nutzer. (Fotonachweis: This image was originally posted to Flickr by pr_ip at http://flickr.com/photos/35889705@N04/8244170737. It was reviewed on 11 March 2013 by the FlickreviewR robot and was confirmed to be licensed under the terms of the cc-by-sa-2.0.)

 

Wie das immer so ist in der digitalen und schnelllebigen Medienwelt: Lauschte man vor zwei oder drei Jahren den Debatten über die Zukunft des Fernsehens, dann klang das so, als wenn TV ohne den „zweiten Bildschirm“ auf einem Handy oder Tablett künftig quasi undenkbar sei. Inzwischen hat sich die Aufregung um das Thema wieder ein bisschen gelegt. Und klar ist mittlerweile auch: Für die breite Masse ist Fernsehen immer noch einfach Fernsehen. Dabei möchte man möglicherweise nebenbei und zwischendrin alles Mögliche machen. Aber twittern oder bei Facebook Beiträge posten gehört für nicht mal ein Viertel der Zuschauer unbedingt dazu.

In konkreten Zahlen: 26 Prozent der Deutschen surfen während des Fernsehens im Internet, 21 Prozent haben neben dem TV partiell auch die sozialen Netzwerke „eingeschaltet“. Die Frage, ob das nun viel oder wenig ist, lässt sich natürlich nicht so leicht beantworten, weil es sich dabei um relative Begriffe handelt. Trotzdem kann man diese Zahlen aber zumindest in einen Vergleich setzen. Nämlich in den mit anderen europäischen Ländern. Gemessen an deren Durchschnitt sind die Deutschen ziemliche Second-Screen-Muffel. Laut Nielsen sind es im europäischen Durchschnitt mit 44 Prozent beinahe doppelt so viele, die den „Second Screen“ nutzen. Bei der Interaktion in sozialen Netzwerken ist der Abstand deutlich geringer, aber dennoch spürbar: den 21 Prozent der Deutschen stehen 27 Prozent im europäischen Durchschnitt entgegen.

Dass man deswegen auf Socialmedia-Akrivitäten seitens der Sender verzichten könnte, wäre allerdings deutlich zu kurz gedacht. Denn auch wenn fast 80 Prozent der Zuschauer nicht mit dabei sind: Die Second-Screen-User gehören zu denjenigen, die sich ganz besonders intensiv mit einem Format bzw. einer Sendung auseinandersetzen. Und sehr häufig sind sie auch Meinungsmacher.

Die gesamte Nielsen-Studie findet sich hier.

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