Links oben 7. Januar 2015

Links oben: Krisengerede und Hoffnungsschimmer

by Christian Jakubetz

Zeit für ein paar eher grundsätzliche Gedanke: Wie geht es dem Journalismus eigentlich so? Wie macht man dort Karriere, lohnt sich das überhaupt noch? Und über allem, wie immer: die Frage nach der künftigen Finanzierung. Das alles heute bei „Links oben“.

Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de
Die Frage, die über vielen anderen steht: Lohnt sich Journalismus noch? (Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de)

 

So viel ist mal sicher: Das Netz als solches hat de Journalismus schon jetzt elementar verändert – und wird es auch weiterhin tun. Damit verbunden: das Ende der Meinungsmonopole, wie Georg Diez bei „Spiegel Online“ schreibt. Allerdings, so Diez weiter, haben wir es mittlerweile keineswegs mehr nur mit einer Medienkrise zu tun: „Die Krise der Medien ist längst eine Krise der Inhalte geworden.“

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Lohnt es sich angesichts dessen noch, Journalist zu werden? Auf diese einfache Frage gibt es leider keine wirklich einfache Antwort – es sei denn, man würde „kommt drauf an“ mit dazu zählen. Kommt aber tatsächlich drauf an, wie Frank Patalong ausführlich schildert. Wer mit der Frage nach dem richtigen Beruf noch ganz am Anfang steht, kann bei Zeit Online rausfinden, ob möglicherweise der Onlinejournalismus das Richtige sein könnte.

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Über all den inhaltlichen Fragen steht natürlich die eine, ganz große: Wie geht es mit der Finanzierung weiter? Der mittlerweile Ex-Chefredakteur der NZZ, Markus Spillmann, räumt ein, dass speziell Journalisten sich mit diesem Thema in der Vergangenheit wohl zu wenig beschäftigt haben: „Jahrzehnte lang haben sich die Journalisten dem kommerziellen Teil verweigert. Man hat sich nicht darum gekümmert, was gute Publizistik ausmacht, wie man sie verkauft, wo man wirklich die relevanten Kunden findet, weil es einem auch nicht wichtig erschien. Damit hat der Journalismus sich selbst eigentlich in die Rolle des Dienstleisters versetzt. Er stellt Inhalte her, die aber kommerziell von einem ganz anderen Apparat verwaltet und eben auch kommerzialisiert werden. Ich glaube aber persönlich wirklich fest daran, dass wir, wenn wir im Qualitätsbereich bleiben wollen, wenn wir als Journalisten auch überleben wollen, dann muss es gelingen, diese Deutungsmacht des Kommerziellen zu relativieren, da sie sehr kurzfristig ausgelegt ist.“

 

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