Software 8. Dezember 2014

Mit ein paar Klicks zur eigenen „Redaktion“

by Christian Jakubetz

Früher brauchte man eine Redaktion oder ein geräumiges Büro – heute lässt sich der Schritt zum eigenen Office und zum mobilen Produzieren mit ein paar Mausklicks machen. Die eigene Basis-Infrastruktur mit (beinahe) kostenlosen Tools aufbauen: hier steht, wie es geht.

cospace Gerade für Freiberufler ist das immer wieder so eine Sache: Man sollte eigentlich eine Infrastruktur vorhalten wie eine halbwegs große Redaktion – was aber gerade für Einzelkämpfer häufig zum einen nicht realisierbar und zum zweiten irgendwie auch unsinnig ist. Neben der Möglichkeit von sogenannten Coworking-Spaces (gibt es tendenziell aber meistens nur in Großstädten) gibt es mittlerweile auch ein spannendes Angebot für das Home-Office. Es beinhaltet schon in der kostenlosen Basisaversion drei eigene Voip-Rufnummern, die Möglichkeit zu Konferenzschaltungen und sogar ein Fax. Klingt zwar komisch, aber sogar in der digitalen Welt gibt es immer wieder mal noch die Notwendigkeit, Faxe zu schicken bzw zu erhalten. Ein klobiges Fax will man sich deswegen trotzdem nicht ins Büro stellen. 5 GB Platz in der Cloud gibt es kostenlos noch obendrein.

Mehr hier: www.cospace.de

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Eine der ganz banalen Aufgaben im Leben eines Journalisten: Screenshots anfertigen. Oder, etwas komplexer dann schon: Videoscreens vom eigenen Schirm; Gelegenheiten dazu gibt es ja ausreichend. Mit „Jing“ gibt es ein sehr schönes, einfach zu bedienendes und kostenloses Tool für Windows und Mac, mit dem ab so etwas intuitiv und schnell erstellen und sogar vergleichsweise schnell teilen kann. „Jing“ kann man einmal öffnen, es läuft dann, wenn man will, den Rest des Tages als stilles und nicht sichtbares Helferlein am Bildschirmrand mit. Sehr praktisch und extrem einfach bedienbar.

Download hier: www.techsmith.com/download/jing/

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torial

Klar, Journalisten müssen vielleicht nicht gleich zur „Marke“ werden. Aber wer wollte bestreiten, dass es sinnvoll ist, sich und seine Arbeit zu präsentieren? Nicht nur für Freiberufler ist es also eine gute Sache, sein eigenes Portfolio zu präsentieren  – und das nicht nur bei Facebook und den ganzen anderen sozialen Netzen. Bei „Torial“ geht das ziemlich gut und vor allem: den Bedürfnissen von Journalisten angepasst.

Account anlegen: www.torial.de

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Immer häufiger gefragt: Apps, mit denen sich Fotos, Videos und Audios von unterwegs aus mit dem Handy produzieren lassen. Erstmal zum Thema Fotos: Natürlich hat inzwischen jedes Smartphone sie eigene Kamera-App. Und mit Instagram lassen sich standardmäßig auch ganz nette Effekte erzielen. Sichtbar bessere Ergebnisse bekommt man aber beispielsweise mit „Camera +“ (erhältlich im iTunes Store). Android- und Google-Fans sind ebenfalls sehr gut mit „Snapseed“ bedient. Das ist im Gegensatz zu Camera + auch noch kostenlos erhältlich. Wer eine eigene App für die Nachbearbeitung haben möchte, fährt mit dem Klassiker gut: Photoshop Express gibt es ebenfalls kostenlos für iOS und Android. Eine gute Übersicht für alle, die es dann etwas professioneller wollen (vor allem bei Mikros) gibt es bei Marcus Schuler.

Eine umfangreiche Übersicht zum Thema „Mobile Reporting: www.universal-code.de

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evernoteDie etwas Älteren erinnern sich: Zum Leben eines Journalisten gehören auch Notizbücher. Die meisten von ihnen waren, bei allem Charme, den sie besitzen, irgendwann mal unbrauchbar, weil sie zu einer losen Sammlung von Hingekritzeltem und Reingestopftem wurden. Und außerdem: Im digitalen Zeitalter sammelt man ja auch gerne mal Links – und die mit der Hand in ein Notizbuch zu packen, ist meistens nur die zweitbeste Lösung. Das digitale Notizbuch „Evernote“ ist vor kurzem relaunched und bei der Gelegenheit etwas aufgeräumt worden. Eignet sich sehr gut auch zu Zusammenarbeit mit mehreren Kollegen. Und welches analoge Notizbuch kann das schon? Gibt´s auch als App.

Account anlegen: www.evernote.com

 

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Natürlich, es geht heute nicht mehr ohne Office-Software und ausreichend Speicherplatz. Den eigenen Server kann und will man sich dann doch nicht leisten und eine komplette Office-Suite auch nicht und womöglich findet man auch Open Office nicht so rasend prickelnd. Mit Google Docs und Google Drive gibt es gerade für den Einstieg eine sehr probate Lösung; bei aller Kritik, die man vielleicht an Google auch üben kann. Wer andere Cloudspeicher verwenden will: Neben der inzwischen hinlänglich bekannten Dropbox und der hier schon erwähnten Lösung bei Cospace gibt es inzwischen hinreichend viele andere Lösungen. Bitte aber immer bedenken: Persönliche und sensible Dokumente sollte man dann doch an anderer Stelle als auf fremden Servern ablegen. Wer seine Fotos gut archivieren will, ist immer noch mit Flickr am besten aufgehoben. Dort gibt es nicht nur inzwischen 1 TB Speicherplatz,sondern auch sehr gute Möglichkeiten, Fotos zu taggen, zu archivieren und auf Karten auch noch zu lokalisieren. Für semiprofesionelle Fotografen die beste Lösung. Flickr geriet allerdings in den letzten Wochen wegen angeblicher Fotoverkäufe (ohne die Fotografen zu beteiligen) in die Kritik.

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Daten visualisieren? Schnell ein paar Charts machen, ohne sich mit Excel auseinandersetzen zu müssen? Geht immer noch am einfachsten mit dem Datawrapper der ABZV.

Account anlegen: www.datawrapper.de

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Und wer schließlich keine Angst vor etwas anspruchsvolleren Anwendungen hat und gerne etwas rumtüftelt: Google hat inzwischen eine ganze Suite von Media Tools im Angebot. Vom Publizieren bis zur Analyse – es gibt fast nichts mehr, was es nicht gibt.

Anschauen: www.google.com

 

 

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