Ist das gedruckte Papier noch zu retten? Einmal nein, zweimal unbedingt – das sind die Antworten auf diese Frage. Zumindest heute bei „Links oben“.
Für Karsten Lohmeyer steht zumindest eines fest: Prognosen sind immer schwer zu treffe, vor allem über die Zukunft. An ein Fortbestehen einer Spezies namens „Printjournalist“ glaubt er dennoch nicht: „Jedem jungen Kollegen und jeder jungen Kollegin sage ich deshalb: Egal, was Du heute machst und was Du Dir heute erträumst, Du wirst Online-Journalist sein.“
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Etwas anders sieht man das bei denen, die heute noch hauptsächlich ihr Geld damit verdienen, Papier zu drucken. Nein, auch bei Deutschlands Regionalzeitungen glaubt man nicht mehr daran, dass die alleinige Zukunft des Journalismus beim bedruckten Papier liegt. Wohl aber glaubt man daran, dass die heutige Zeitungsredaktionen auch künftig dafür da sind, gute journalistische Inhalte zu liefern. Der Deutschlandfunk hat drei von ihnen besucht und schildert, mit welchen Konzepten sie den Sprung in die Zukunft schaffen wollen.
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Die Kollegen der „Welt“ unterdessen verabschieden sich zwar in einem Glossen-text von der Spezies des bedauernswerten Chefredakteurs, sehen die Tageszeitung als solche aber generell auf einem ziemlich guten Weg: „Das Verrückte an all dem ist: Auch wenn noch so viele Kommentatoren das Gegenteil behaupten, sind die Printmedien erstaunlich gut. Längst haben sie sich erneuert. Sie unterhalten kostspielige Investigativteams, pflegen ihre Edelfedern, bemühen sich darum, verständlich und unterhaltsam zu sein, beschäftigen in ihren Redaktionen junge und unorthodoxe Kollegen, sind meinungs- und debattenstark, kümmern sich recht kompetent auch um Bereiche, die von den alten Hasen verachtet wurden – Mode etwa oder Frauenthemen, die sich nicht mit Bikini- oder Plätzchenfotos illustrieren lassen. Und längst haben sie alle Websites, auf denen man sich nicht nur festlesen, sondern auch denSchreiberlingen mitteilen kann, wie wenig man von ihren Ergüssen hält.“