Ist das die Zukunft für Printmedien? In den Niederlanden geht jetzt ein digitaler Kiosk an den Start, der eine Art Mischung aus iTunes, Facebook und Spotify ist…

Die Rede war in Deutschland oft und viel davon: wie gut es wäre, gäbe es eine Art iTunes für Print-Inhalte. Ein Kiosk sozusagen, an dem man alle Pressetitel bekommt und dort auch einzelne Artikel kaufen kann. Mit einem einfachen, überschaubaren Preis-System und einer ebenso einfachen Möglichkeit zu bezahlen. Die Hoffnungen darauf haben sich hier zu Lande bisher zerschlagen. Anderswo zeigt sich gerade, dass ein solcher digitaler Zeitungskiosk keineswegs Utopie bleiben muss: Ein Start-up in den Niederlanden hat genau so etwas jetzt an den Start gebracht.
„Blendle“ heiß das Projekt der beiden 27-jährigen Gründer. Die Niederlande sind damit tatsächlich das erste Land weltweit, in dem es einen digitalen Zeitungskiosk gibt, an dem alle wichtigen und relevanten Printerzeugnisse des Landes zu bekommen sind. Und nicht nur das: User können dort nicht nur eine ganze Zeitung bzw. ein komplettes Heft erhalten, sondern auch einzelne Artikel querbeet aus den ganzen Blättern. Die Preise dafür werden jeweils von den teilnehmenden Verlagen festgelegt. Ein einheitliches Preissystem wie bei iTunes (im Regelfall: 99 Cent pro Song) gibt es damit bei „Blendle“ vorerst nicht.
Dafür enthält das Projekt eindeutige Elemente des Netzwerk-Gedankens. So kann man sich bei „Blendle“ beispielsweise mit anderen Nutzern vernetzen, ebenso kann man sich von Kuratoren Inhalte vorschlagen lassen.
Interessanter Aspekt am Rande: „Blendle“ gibt seinen Usern auch eine „Geld-zurück-Garantie“ für Texte, die den Usern auch nach Kauf nicht wirklich lesens- oder geldwert erscheinen.
Momentan befindet sich „Blende“ noch in der Betaphase und wird derzeit nach Unternehmensangaben von einigen Tausend Usern getestet. Richtig an den Start gehen soll das Projekt im April. Für den Start liegen – ebenfalls nach Unternehmensangaben – schon jetzt rund 15.000 Anmeldungen vor. Die Expansion in andere Länder ist angeblich ebenfalls geplant.