Aktuell 21. Mai 2013

Ernüchternde Zahlen bei der NZZ-Paywall

by Christian Jakubetz

Wie gut und sinnvoll ist eine Paywall vor journalistischen Angeboten im Netz? Aktuelle Zahlen der „Neuen Zürcher Zeitung“ dürften denjenigen, die ihre Hoffnungen auf bezahlten Inhalt setzen, einen leichten Dämpfer versetzen.

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Nach einem Bericht des „Tagesanzeiger“ sind es nicht mal 1000 Abonnenten, die den Komplett-Zugang zum Digitalangebot des Schweizer Traditionsblattes gebucht haben. Der „Tagi“ beruft sich auf interne Quellen, nachdem derzeit rund 800 zahlende Abonnenten registriert sind. Das wäre eine ziemliche Enttäuschung für die Bezahlpläne der Verlage, zumal die NZZ zumindest theoretisch gute Voraussetzungen für die Einführung von Paid Content haben müsste. Das Blatt liefert hochwertige journalistisch hochwertige Inhalte, hat eine breit aufgestellte Crossmedia-Strategie und zudem eine Webseite, die zu den besseren im deutschsprachigen Journalismus gehört.

Bei der NZZ wollte man die Zahlen nicht kommentieren. Eine Verlagssprecherin verwies lediglich darauf, dass die Zahl der Registrierungen auf inzwischen rund 40.000 angestiegen sei. Zudem versende man täglich einen Newsletter an 129.000 Empfänger. Beides – Registrierung und Newsletter – ist allerdings kostenlos.

Die NZZ hatte ihre Bezahlschranke im vergangenen Herbst eingeführt. Sie setzt auf ein  sogenanntes „metered model“. Die ersten 20 geklickten Artikel pro Monat sind demnach kostenlos, danach kann man als Nicht-Zahler zwar noch die Seite besuchen, nicht aber mehr vollständige Artikel lesen.

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