Die Tageszeitungen in Deutschland haben in der Mediaanalyse 2012 teilweise erhebliche Reichweitenverluste im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Bei den Regionalzeitungen erreichten die Verluste bis zu 17 Prozent, bei den überregionalen Zeitungen ergibt sich hingegen ein uneinheitliches Bild.

Doch zunächst zu den überregionalen Blättern: Bei den IVW-Zahlen hatte es zunächst so ausgesehen, dass alle Zeitungen zugelegt haben, mit Ausnahme der FAZ. Dazu war es allerdings auch gekommen, weil in diesem Quartal erstmals die verkauften E-Paper nicht mehr eigens ausgewiesen werden mussten, sondern zur normalen Auflage zugeschlagen wurden. Bei der MA ergibt sich hingegen ein anderes Bild: Mit 5,0 Prozent war die „Süddeutsche Zeitung“ der größte Auflagengewinner, gefolgt von der „Welt“ (Gesamt) mit einem Plus von 2,4 Prozent. Die „Bild“ verbuchte einen Anstieg von 1,4 Prozent. Auf der Verliererseite ist das Minus der FAZ mit 2,1 Prozent noch relativ moderat. „Frankfurter Rundschau“ (10,8 Prozent) und „Handelsblatt“ mit einem Rückgang von 11,4 Prozent mussten dagegen herbe Verluste verzeichnen.
Sehr viel eindeutiger ist die Lage bei den regionalen Tageszeitungen. Etliche Titel mussten Reichweitenverluste von über 10 Prozent innerhalb eines Jahres hinnehmen. Die „Braunschweiger Zeitung“ beispielsweise verbuchte einen Rückgang von 17 Prozent. Aber auch die „Mitteldeutsche Zeitung“ (16,2 Prozent) und die „Westdeutsche Zeitung“ (15,9 Prozent) näherten sich diesem Wert.
MA: Reichweite statt Auflage
Die Mediaanalyse (MA) misst im Gegensatz zur IVW nicht die Auflagen der Blätter, sondern ihre Reichweite. Deswegen kommt es bei diesen beiden Messungsmethoden oftmals zu unterschiedlichen Aussagen. Bestes Beispiel dafür ist die „Bild“: Die Auflage des Boulevardblatts sinkt laut IVW seit Jahren konstant. Die IVW beispielsweise weist für das Springer-Blatt zwischen dem 2. Quartal 2012 und dem Vorjahreszeitraum einen Auflagenrückgang von über 200.000 Exemplaren aus. Laut MA allerdings hat „Bild“ innerhalb dieses einen Jahres um 170.000 Leser zugelegt (das entspricht einem Anstieg von 1,4 Prozent).
Generell zeigt der Trend neben den Auflagenzahlen auch bei den Reichweiten der Tageszeitungen deutlich nach unten. Griffen im vergangenen Jahr noch rund 48 Millionen Menschen jeden Tag nach einer Ausgabe, so schrumpfte diese Zahl inzwischen auf nur noch rund 46 Millionen. Die Reichweite der Zeitungen beträgt aktuell genau 66,6 Prozent. 2011 waren es noch 68,4 Prozent gewesen.
Ermittelt wurde die MA-Daten durch Umfragen. Insgesamt wurden fast 138.000 Menschen (ab 14 Jahre) nach ihrer Print-Lektüre gefragt. Auch deutschsprachige Ausländer sind dabei.
Den letzten Satz verstehe ich überhaupt nicht.