Aktuell, Links oben 28. Februar 2011

Links oben: Google + eine Geisterstadt?

by Christian Jakubetz

Zukunft und Vergangenheit — im Netz sind das ja eher relative Begriffe.  Ein soziales Netzwerk beispielsweise, das eben noch Zukunft war, gilt jetzt schon wieder als Vergangenheit. Dafür ist momentan alles, was irgendwie mit „mobil“ zu tun hat, ganz furchtbar trendig. Weiter dabei heute: zwei Sachen, die man inzwischen gerne in die Kategorie Auslaufmodelle steckt.

Zukunft oder Geisterstadt? Momentan mehren sich die skeptischen Stimmen zu Google +.

Wenn es nach den Zahlen geht, dann hat Google mit seinem sozialen Netzwerk Google + einen Treffer gelandet. Angeblich sind derzeit schon rund 100 Millionen Nutzer registriert. Doch im Netz mehren sich die Stimmen, die dem Netzwerk eine eher unschöne Zukunft vorhersagen. Marin Weigert beispielsweise zählt Gründe auf, warum aus seiner Sicht trotz des erfolgreichen Starts die Tage von Google + schon wieder gezählt sind. Das „Wall Street Journal“ geht noch ein bisschen weiter und bezeichnet den Facebook-Konkurrenten sogar als eine „virtuelle Geisterstadt“.

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Zeitungen in den USA – das sind für den US-Professor Mark J. Perry ein weiteres Beispiel für die Theorie des österreichischen Ökonomen Schumpeter, der den Begriff der „kreativen Zerstörung“ in der Wirtschaft geprägt hat. Perry hat die Zahlen der Anzeigenumsätze von 1950 bis heute genommen, um festzustellen: Zwischen den Jahren 1950 und 2000 (also genau 50 Jahre) stieg der jährliche Anzeigen-Umsatz der amerikanischen Tageszeitungen von 20 auf 63 Milliarden Dollar. Es dauerte dann nur 11 weitere Jahre, um wieder genau bei dem Umsatz von 1950 zu landen. Damit sind die US-Blätter 2011 auf dem niedrigsten Anzeigen-Umsatz seit 60 Jahren angekommen.

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Jetzt also Mobilität: Das große Trendthema ruft erwartungsgemäß eine ganze Reihe von Reaktionen hervor. Und natürlich: Thesen, endlich mal wieder Thesen. Hier sind schon mal 10 Thesen zur Zukunft des mobilen Webs.

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Der fortgeschrittene Netznutzer ahnt das schon länger: Das Kommunikationsmittel, mit dem alles begann, ist schon wieder ein Auslaufmodell. Soziale Netze statt E-Mails heißt der Trend. Holger Schmidt beschreibt in seinem zum „Focus“ umgezogenen Blog, warum das so ist, wie die Alternativen laufen — und warum möglicherweise ausgerechnet eine kostenpflichtige Variante der Mail die Zukunft sein könnte.

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