Digitales Leben, Webvideos 10. Oktober 2017

Wie der Livestream professioneller wird

by Christian Jakubetz

Livestream ist nicht einfach nur das nächste große Ding – schon jetzt gehört es zunehmend mehr zum Standardrepertoire von Medien und Kommunikation. Bisher allerdings in eher rudimentären Varianten. Immer noch am meisten gesehen: Jemand nimmt ein Smartphone und streamt irgendetwas irgendwohin. Doch das ändert sich schon bald…

Switcher Livestream
Livestream: Professioneller mit einer App.

Klar, das ist für Journalisten nur ein mittelguter Zustand. Schon wenn man beispielsweise nur eine Podiumsdiskussion oder eine Pressekonferenz übertragen will, stößt man bei diesen Lösungen schnell an Grenzen. Davon abgesehen, dass so ein Livestream eben nichts anderes kann als Livebilder übertragen.

Zwei Dinge fehlen also, wenn man das Livestreaming in die Nähe des „richtigen“ Live-Fernsehens rücken will. Das eine: die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln oder mit mehreren Kameras zu arbeiten. Und das andere: Einspieler und andere Beiträge in einen Stream zu packen. Sofern man nicht gerade große Produktionsfirmen mit einem guten fünfstelligen Budget beauftragen will, ist beides bisher nicht oder nur ziemlichen Umständen machbar.

Zwei neue Apps dürften das jetzt bzw. auf absehbare Zeit ändern. Mit „Switcher Go“ lassen sich vorbereitete Clips in einen Livestream packen – das Prinzip des guten, alten Einspielers also. Ebenso lassen sich auch Fotos einfügen.  „Switcher Go“ ist für Livestreams bei Facebook und YouTube gemacht. Voraussetzung (natürlich): dass die beiden Apps auf dem Smartphone installiert sind. „Switcher Go“ selbst ist kostenlos.

Der Umgang mit der App ist nahezu selbsterklärend (siehe Video) und deshalb auch für Einsteiger interessant. Einziges kleines Manko: Mehr als vier Elemente sind bisher noch nicht einfügbar. Und: eine Android-Version gibt es bisher noch nicht.

Wer im Übrigen schon mal mit der App „Videolicious“ gearbeitet hat, kann sich das Prinzip sehr gut vorstellen. Gemeinsam mit „Videolicious“und „Switcher go“ wären mobile Reporter im Bereich Bewegtbild übrigens nahezu perfekt aufgestellt, aber das nur am Rande. (Test von Videolicious: hier)

Higgs: Regieraum beim Livestream

Noch in Entwicklung ist die App „Higgs Live“ . Dahinter steht ein Münchner Startup, das eine Art virtuellen Regieraum bastelt. Am Ende sollen bis zu fünf Kameras (Smartphones) zusammengeschaltet werden und aus eben diesem Regieraum gesteuert werden können. Interessante Idee vor allem dann, wenn man größere Veranstaltungen übertragen will. Naturgemäß wird es die App nicht kostenfrei geben können , aber trotzdem: Damit rücken „richtige“ Live-Übertragungen sehr viel näher als bei den bisherigen technischen Möglichkeiten. Interessenten an der App können sich zumindest schon mal registrieren lassen .

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