Das Spiel ist bekannt und ist auf internationaler Ebene mehrfach schon gemacht worden: statistisch zu errechnen, wann die letzte gedruckte Tageszeitung erscheinen wird. Der deutsche Kommunikationswissenschaftler Prof. Klaus Meier hat das jetzt erstmals für Deutschland gemacht — und ist zu einem Ergebnis gekommen, das zumindest statistisch gesehen nicht überrascht…
Meier hat etwas zumindest aus mathematischer Sicht sehr simples getan: Er hat angesichts der Auflagenzahlen der deutschen Tageszeitungen in den letzten zehn Jahren eine Trendberechnung angestellt. Herausgekommen ist tatsächlich eine sinkende Kurve, die im Lauf der kommenden Jahren immer stärker abfallen wird. Nach Meiers Berechnungen kommen die Tageszeitungen bereits im Jahr 2022 nur noch auf eine verkaufte Auflage von rund 11 Millionen Stück. Folgt man der statistischen Logik weiter, wird 2034 die letzte gedruckte Tageszeitung verkauft.
Meier selbst räumt in seinem Blogpost ein, damit natürlich nicht auf das Jahr genau das Ende der gedruckten Tageszeitungen voraussagen zu können. Durch das Auftreten neuer Rahmenbedingungen könnten sich die Zahlen auch verschieben. Meier denkt beispielsweise an ein „neues elektronisches Trägermedium für tagesaktuellen, auf Text basierenden Journalismus“ — sollte ein solches gerät entwickelt werden, könne sich das Ende des gedruckten Blatts sogar noch beschleunigen.