Was ist das nächste große Ding? Vermutlich liegt es in der Natur des Menschen, sich diese Frage immer wieder zu stellen. Vor allem dann, wenn er am Beginn des neuen Jahres steht. Deswegen heute in den Lesetipps: die besten Prognosen für 2018 und ein kleiner Schlenker zum Thema „Moral und Anstand“…

Also gut, es ist die erste Woche des neuen Jahres, da kann man schon nochmal ein bisschen in den Trendprognosen für 2018 und manchmal auch darüber hinaus schwelgen. Zumal man ehrlicherweise sagen muss: Sie sind ja nicht alle komplett überflüssig. Im Gegenteil: Manche sind sogar richtig gut. So gut, dass man sich beim Lesen erwischt, kopfnickend da zu sitzen. Beispielsweise bei dem, was der Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister dem Deutschlandfunk erzählt. Hachmeister nämlich verweist auf etwas, was in all den Debatten vor allem über die Öffentlich-Rechtlichen und die Verleger viel zu kurz kommt: Deutschlands Medienlandschaft wird nicht von ARD und ZDF bedroht, sondern von ganz anderen. Viel größeren. Facebook beispielsweise. Oder Apple. Ok, ob man so weit gehen muss wie Hachmeister, sei dahingestellt. Der nämlich glaubt, dass die deutsche Medienindustrie vollständig verschwinden könnte, wenn sich nicht allmählich etwas ändert…
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Nebenbei bemerkt, und das ist gar keine großartige Zukunftsprognose: Diese großen Netzwerke haben ja auch noch anderweitigen und ebenfalls nicht gerade erfreulichen Einfluss auf unser Leben. Nämlich den, dass der Ton rüder wird. Zugeben, keine wirklich neue Erkenntnis. Aber wenn man denn schon über soziale Netzwerke spricht, dann gehört auch das dazu, was die NZZ schreibt: „Unternehmen wie Facebook und Twitter entscheiden über unser Kommunikationsverhalten, und sie geben sich mit einem niedrigen Niveau zufrieden.“
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Aber bleiben wir doch noch ein bisschen bei den Blicken in die Trend-Kristallkugel. Die Freunde von t3n werfen einen interessanten Aspekt in die Diskussion (neben den üblichen Buzzwords von AR und VR und dem ganzen anderen Kram): Demnach sind digitale Medien-Abos demnächst schwer im Kommen. Das wäre natürlich hübsch, weil digitale Abos genau das wären, was man aktuell ganz prima brauche könnte. Und immerhin ist man bei t3n mit dieser Prognose nicht ganz alleine. Thomas Knüwer setzt die Sache mit den Abos ebenfalls in seine Agenda für 2018. Und das Übervorbild für alle, die New York Times, hat schon irgendwann im vergangenen Jahr postuliert, man müsse sich künftig noch mehr um den digitalen Abonnenten kümmern. Bevor jetzt allerdings der große Journalisten-Jubel ausbricht: Mit Digital-Abos sind auch Musikstreaming und Video on demand gemeint. Und die werden zumindest vermutlich den weitaus größten Teil dieses Trends ausmachen.