Kurz, knackig, präzise – so sollten Videos in sozialen Netzwerken sein, hieß es bisher immer. Das könnte sich aber in diesem Jahr massiv verändern. Weiter heute in der digitalen Stoffsammlung dabei: Bei den Zeitungen wachsen die digitalen Erlöse – und bei VoD-Nutzern die Gleichgültigkeit gegenüber klassischem TV.

Videos retten die Journalisten-Welt, schon klar. Ob auf der eigenen Homepage, mobil oder in sozialen Netzwerken: Hauptsache Bewegtbild! Was aber, wenn Videos gar nicht mehr so wahrgenommen werden wie man sich das erhofft? Und was, wenn es tatsächlich eine solche Flut insbesondere in den Facebook-Timelines gibt, dass User gelangweilt weiter scrollen, weil in jeder zweiten Statusmeldung irgendein Video platziert ist? Dieser Trend ist jedenfalls absehbar: Videos bei Facebook erreichen bei weitem nicht mehr die Abzufzahlen, die sie schon einmal hatten. Davon abgesehen: Facebook führt eine neue Werbeform für Videos ein – und der eine oder andere wäre nicht überrascht, wenn Facebook künftig genau diese Formate algorithmisch bevorzugen würde. Statt kurz dann künftig also wieder lang?
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Dagegen setzt sich beim Thema Bewegtbild ein anderer Trend zunehmend mehr durch: Wer Video on demand schaut, interessiert sich zunehmend weniger für klassisches Fernsehen. Zwar glaubt nur eine Minderheit daran, dass das Fernsehen komplett verschwinden wird. Trotzdem zeigen sich ein paar bevorzugte Nutzungsformen. Fernsehen wird zunehmend mehr zum Berieseln und für aktuelle Anlässe verwendet. Wer dagegen gezielt etwas anschauen will, greift zunehmend mehr zu Netflix & Co.
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Bezahlen also für Inhalte? Das müsste eigentlich eine Nachricht sein, über die sich auch Menschen außerhalb der Film- und TV-Welt freuen müssten. Und tatsächlich: Auch bei Zeitungen und Zeitschriften spielt das Thema eine immer wichtigere Rolle. Zwar ist für Paid Content auch zu Beginn des Jahres 2017 noch reichlich Luft nach oben. Aber immerhin: Die Kollegen der SZ freuen sich inzwischen über digitale Erlöse, die genau so hoch sind wie die Einnahmen aus den klassischen Anzeigen. Auch andere Blätter berichten von einem spürbaren Aufwärtstrend. Gut möglich also, dass das Bezahlen für Inhalte demnächst genauso akzeptiert ist wie in der analogen Welt.