Was man noch vor drei Jahren für ausgeschlossen gehalten hätte, ist jetzt Realität: Überdimensionierte Smartphones sind auf dem Vormarsch. Ist das Phablet womöglich sogar das Mediengerät der Zukunft?

Erstmal die Fakten: Das US-Analyseunternehmen Flurry hat Zahlen zu den weltweiten Gerätetypen an Weihnachten 2015 veröffentlicht. Demnach wurden – wie auch schon in den Vorjahren – mehrheitlich Smartphones mit einer Bildschirmdiagonale von 3,5 bis 4,9 Zoll verschenkt. Allerdings ist ihr Anteil gegenüber dem Vorjahr um elf Prozentpunkte zurückgegangen. Dagegen hat sich der Anteil von Phablets an den Geräteaktivierungen zwischen dem 19. und 25. Dezember mehr als verdoppelt.
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Auch wenn dies nur eine Momentaufnahme ist, so ist sie doch bezeichnend – und die Fortsetzung dessen, was sich schon seit geraumer Zeit beobachten lässt. Apple beispielsweise hat zwar im vergangenen Jahr das iPad Mini aktualisiert und das iPad Pro auf den Markt gebracht, beides hat aber am Markt kaum Begeisterung ausgelöst. Das „Mini“ war eine lange überfällige Überarbeitung, das „Pro“ nur noch die Ergänzung der Produktreihe (und auch tatsächlich nur für Hardcore-Anwender) gedacht. Dagegen hat der Konzern seit dem iPhone 6 plus 2014 nunmehr auch ein Phablet in seinem Portfolio. Etwas, was bei anderen Herstellern schon länger Standard ist.
Der Absatz von Tablets dagegen war in Deutschland schon 2014 leicht unter seinen Höchsttand von 8 Millionen im Jahr 2013 gefallen. Für 2015 wird mit einer vergleichbaren Zahl gerechnet. Die Verkäufe sind also bestenfalls stabil, der Aufwärtstrend dagegen vorläufig gestoppt.
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Phablets hingegen sollen weltweit in den kommenden Jahren die Tablets eindeutig überholen. Dafür spricht durchaus einiges. Auf den großen Smartphones ist der Lesekomfort immer noch sehr ordentlich, trotzdem handelt es sich dabei um ein „richtiges“ Mobilgerät. Das ist ein Tablet zwar durchaus auch, aber gerade in Alltagssituationen wie im Zug erweist es sich dann doch eher als unhandlich und sperrig.
Dazu kommt: Wenn man mit einem Gerät alle Anforderungen soweit abdecken kann, macht ein zweites erstens nicht mehr so viel Sinn – und ist zudem auch eine teure Geschichte.
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