Der eine hält die eigene Online-Ausgabe für ein „Schnorrerangebot“, der andere regt sich über die „alten“ Medien auf. Der Tag der sehr unterschiedlichen Medienwelten – heute bei „Links oben“.

Das dürfte dann doch für Zündstoff sorgen: Der FAZ-Journalist Michael Martens keilt in einem Interview auf dem neuen „ABZV-Gesprächsportal“ ordentlich gegen das Netz und seine Nutzer. Dabei macht er auch nicht vor dem eigenen Angebot und der eigenen Leserschaft halt: „Ich bemühe mich, Internet-Kommentare zu ignorieren. Im Gegensatz zu den Lesern der F.A.Z.-Printausgabe sondern viele Kommentatoren der Schnorrerausgabe im Internet vornehmlich Unsinn ab. Um in jedem zehnten Kommentar vielleicht etwas Interessantes zu entdecken, mag ich mich nicht durch einen Berg von Meinungsmüll und Geplapper lesen.“ Nun denn.
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Das also für heute aus der Ecke „old school“. Andreas Grieß, ein freier und junger Journalist aus Hamburg, gehört sicher nicht zu dieser Kategorie. Im Gegenteil – er ärgert sich maßlos darüber, was momentan in den „alten“ Medien so passiert. In Hamburg hat er eine viel beachtete Rede über die Lage seiner Generation in der Branche gehalten. Am Ende kommt er zu einem bösen Schluss: “ Frag nicht, was die Medienbranche für dich tun kann, sondern was du gegen die Medienbranche tun kannst.“
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Aber was ist ein Journalist heutzutage überbaut noch? Ist jeder, der irgendwie online etwas macht, der bloggt – deshalb schon gleich ein Journalist ein Publizist? „Eine Webseite alleine macht noch keine journalistische Relevanz“, schreibt Karsten Lohmeyer. In seinem Blog „Lousypennies“macht er zudem die Unterschiede da, die zwischen Hobby-Bloggern und „richtigen“ Publizisten bestehen.