Dass es als Journalist schwer ist, an materielle Reichtümer zu kommen, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Trotzdem sind die nackten Zahlen dann doch immer wieder erschreckend. Ein Geschäftsführer findet trotzdem, dass es allen Grund zum Optimismus gibt. Das und noch ein wenig Social Media heute bei Links oben.
Kann man als Journalist überleben – also, im ganz banalen materiellen Sinne? Kann man, aber dabei reich zu werden ist eine schwierige Angelegenheit. Volker Lilienthal und Thomas Schnedler beschreiben ausführlich, warum man als Journalist sehr leicht den Verlockungen der PR erliegen könnte, wie man manchmal auf Stundenlöhne von nicht mal 3 Euro kommt und wieso zwei Drittel der Befragten einer Studie sagen, dass sie ohne andere Jobs aus PR und Werbung nicht über die Runden kommen könnten. Bei einem durchschnittlichen Monatsnettoeinkommen von 2300 Euro kann man sich aber auch leicht vorstellen, warum es kein finanzielles Zuckerschlecken ist, in diesem Beruf zu arbeiten.
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Trotzdem braucht man in dieser Branche natürlich etwas Optimismus und Menschen, die ihn verkörpern. Die Verlagsbranche hat diesen Menschen momentan in VDZ-Geschäftsführer Stephan Scherzer gefunden. Scherzer zeigt sich einigermaßen zuversichtlich, vor allem, wenn es um die Zukunft des Journalismus im Netz geht. Während andere über die vermeintliche Kostenlosmentalität der Nutzer lamentieren, sieht Scherzer gerade einen tiefgreifenden Wandel und ein wachsendes Verständnis der Nutzer dafür, dass Inhalte nicht per se kostenlos sein können. Man habe mit der Einführung von Bezahlmodellen beinahe zu lange gewartet, seit 2010 aber verspürt Scherzer eine „große Dynamik“. Die Umsatzanteile des digitalen Geschäfts betragen laut Scherzer inzwischen teilweise bis zu 30 Prozent, das sei keine Seltenheit. Grund genug für ihn, mehr Investitionen zu fordern.
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Zeitungen und ihre Redakteure sehen sich, das weiß man inzwischen, für die Zukunft im sozialen Netz einigermaßen gut aufgestellt. Ob das so ist oder nicht, darüber kann man streiten – in jedem Fall aber hilft bei der Beantwortung dieser Frage ein Blick auf die nackten Zahlen, in diesem Fall auf die der bayerischen Tageszeitungen. Ein Blick darauf, wie viele Freunde, Fans und Follower die einzelnen Blätter haben zeigt: Erst kommt die SZ, dann länger nichts mehr – und einige haben Followerfreunde-Zahlen, über die mancher privater Nutzer eher schmunzeln würde.
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