Eine neue „Suchmaschine“ könnte vor allem für Journalisten ein gutes Recherchetool werden: „Tame“ durchsucht, filtert und katalogisiert „Twitter“ so schnell und übersichtlich, wie man es alleine nicht hinbekommt.
Es gehört inzwischen zu den Weisheiten, die jeder digital halbwegs aufgeschlossene Journalist verinnerlicht hat: Twitter ist nicht nur ein Netzwerk, in den man irgendwas absetzen oder lesen kann. Twitter könnte man auch gut zur Themenrecherche verwenden. Dazu muss man allerdings wenigstens wissen, wie man beispielsweise gezielt nach Hashtags sucht oder wie man die „Trending Topics“ liest. Und, was womöglich noch schwieriger ist: den Kontext von Tweets zu durchschauen, um daraus möglicherweise ganze Unterhaltungen und Debatten rekonstruieren zu können. Eine neue Suchmaschine, speziell für Twitter konstruiert, versucht jetzt, diese Problematik aufzulösen: tame.it.
Der Gedanke dabei: „Tame“ zeigt in vom User frei zu definierenden Zeiträumen an, welche Tweets, welche Hashtags gerade in der eigenen Timeline trenden. Bei den Tweets und Links, die in diesem Zeiträumen am meisten getwittert wurden, zeigt „Tame“ nicht nur die Zahl der (Re-)Tweets an, sondern auch, wer sie wann abgesetzt hat. Ähnlich funktioniert das bei den Hashtags. Wird ein Hashtag angezeigt, dann steht in Klammern die Zahl der Verwendungen in der eigenen Timeline dahinter. „Tame“ listet zudem auf, welcher Nutzer in welchem Tweet diesen Hashtag verwendet hat. Ebenso funktioniert „Tame“ bei der Auflistung der meist erwähnten Nutzer aus der eigenen Timeline: Nicht nur die nackte Zahl der Erwähnungen wird genannt. Stattdessen wird auch hier genau angezeigt, wer wann in welchem Tweet erwähnt wurde.
Weitere Features: Nutzer können sich ihre eigenen Listen anlegen, Direktsuche in Twitter – und natürlich auch eigene Tweets direkt aus „Tame“ heraus absetzen.
Die Basis-Version ist kostenlos, daneben gibt es derzeit eine kostenpflichtige Variante, die einige zusätzliche Features beinhaltet (5 € im Monat). Momentan befindet sich „Tame“ in der Beta-Phase. Beim Test wurde vor allem eines augenfällig: Die Idee mag prinzipiell gut sein, allerdings macht die Verwendung eines solchen Tools nur dann Sinn, wenn man über eine umfangreiche und vermutlich auch gut sortierte Timeline verfügt. Ist beides der Fall, könnte „Tame“ zu einem wirklich nützlichen Recherchemittel für Journalisten werden. Die kostenlose Basis-Version auszuprobieren, lohnt sich in jedem Fall.
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